Paderborns Trainer Steffen Baumgart nahm gegenüber dem spät geglückten 1:1 in Sandhausen zwei Veränderungen vor: Tekpetey und Gueye ersetzten Gjasula und Pröger, die beide auf der Bank saßen.
Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht musste nach dem spektakulären 4:4 gegen Köln eine Planstelle neu vergeben: Defensivspezialist Fröde fiel mit einem Muskelfaserriss aus und wurde durch Engin vertreten. Wiegel übernahm den rechten Part in der Dreierkette, Engin rückte auf die rechte Außenbahn.
Die 22 Akteure trotzten von Beginn an den nasskalten Bedingungen in Paderborn und spielten erfrischend nach vorne. Paderborn tat dies über die schnellen sowie spielstarken Angreifer. Duisburg lauerte defensiv auf den hohen Ballgewinn und stellte den SCP früh im Aufbau. Dazu sah die MSV-Taktik schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff vor. So kamen Iljutcenko (11.) und Stoppelkamp (14.) zu ersten Gäste-Chancen, die jeweils von Zingerle entschärft wurden. Auf der Gegenseite hatte Wiedwald seine erste Prüfung gegen Gueye mit Bravour bestanden (12.).
Nach Klement-Kracher verzweifelt der MSV an Zingerle
So blieb es auch im weiteren Verlauf ein Spiel auf Augenhöhe, in welchem dann aber den Gästen ein entscheidender Fehler unterlief: Vasiliadis eroberte in der Nähe des gegnerischen Strafraums den Ball und leitete zu Klement weiter. Paderborns Linksfuß zögerte daraufhin nicht lange und drosch die Kugel aus halblinker Position unter die Latte (26.). MSV-Schlussmann Wiedwald machte dabei keine gute Figur.
Der MSV haderte bei weiterhin ungemütlichen Bedingungen nicht mit dem Rückstand und zeigte - wie schon beim Nachholspiel gegen Köln - eine tolle Moral. Einziger Makel: Die Chancenverwertung! Iljutcenko (32.), Stoppelkamp (35.), Oliveira Souza (39.) und abermals Stoppelkamp (30.) scheiterten reihenweise am bärenstarken SCP-Schlussmann Zingerle. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff kam es dann für die Zebras noch bitterer: Gueye erhöhte nach Vorarbeit von Antwi-Adjej aus kürzester Distanz auf 2:0 für die Ostwestfalen (42.).
2. Bundesliga, 29. Spieltag
Ohne größere Eingewöhnungsphase starteten beide Klubs in den zweiten Durchgang, in dem schon 18 Sekunden nach Wiederbeginn Stoppelkamp aufs Tor köpfte. Doch auch Paderborn war gewillt, durch einen starken Auftakt in die zweite Hälfte schnell für klare Verhältnisse zu sorgen: Wiedwald verhinderte im ersten Duell gegen Tekpetey noch eine frühe Vorentscheidung (50.), war dann aber knapp zehn Minuten später chancenlos gegen den Ghanaer. Paderborns Angreifer vollendet nach einem beherzten Antritt Antwi-Adjejs von Strafraum zu Strafraum (59.).
Antwi-Adjej bereitet wieder vor
Damit war die Partie nach einer guten Stunde entschieden. Zwar steckte der MSV nach wie vor nicht auf und erspielte sich Möglichkeiten, unter anderem durch die eingewechselten Verhoek (71., 72.) und Nielsen (78.), das letzte Tor aber machten abermals die Hausherren: Vasiliadis netzte aus etwas mehr als 20 Metern präzise ins linke Eck ein (79.). Auch dieser Treffer wurde von Antwi-Adjej vorbereitet.
Durch das 4:0 verkürzten die Ostwestfalen den Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz, der MSV hingegen erlitt einen deutlichen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.
Paderborn gastiert am kommenden Spieltag am Samstag (13 Uhr) in Kiel. Duisburg empfängt zeitgleich Sandhausen.