Fürth macht das Spiel, Bielefeld gewinnt die Zweikämpfe
Bielefelds Coach Jeff Saibene veränderte seine Startelf nach dem 2:2 in Heidenheim auf zwei Positionen: Klos und Ulm spielten für Görlitz (Bank) und Yabo (Infekt). Fürths Trainer Janos Radoki tauschte im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Dresden dreimal Personal: Bolly, Gjasula und Kirsch begannen für Berisha, Hofmann (beide nicht im Kader) und Sontheimer (Bank).
Die Spielvereinigung versuchte, auf der Alm das Spiel zu machen. Die Arminia hielt jedoch mit viel Kampf dagegen, war sehr präsent in den Zweikämpfen und setzte dem gegnerischen Spielaufbau mit aggressivem Pressing zu. Eine Mischung, die Wirkung zeigte, denn das Kleeblatt entwickelte keinerlei Durchschlagskraft, kam nicht zum Abschluss und war - entgegen der Spielphilosophie - zu vielen langen Bällen gezwungen.
Kirsch sieht Rot
Nach einer Viertelstunde wurde dann auch der DSC in der Offensive aktiver und kam zumindest zu einer Halbchance durch Börner (21.). Ansonsten war in den Strafräumen fast nichts los - beide Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld, führten dort viele Zweikämpfe und leisteten sich zahlreiche Fehlpässe im letzten Drittel.
Kurz vor der Halbzeit flog dann ein Fürther vom Platz: Kirsch grätschte nach dem Ball, verpasste diesen aber knapp und traf stattdessen mit offener Sohle das Schienbein von Schütz. Gegen den bereits Gelb vorbelasteten Mittelfeldmann zog Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck aber nicht die Ampelkarte, sondern glatt Rot (44.). Kurz vor dem Pausenpfiff verbuchte dann Voglsammer die nächste Halbchance (45.). Torlos ging es in die Kabinen.
Geschenk für Voglsammer
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel verteilte Fürth in Unterzahl dann ein Geschenk: Megyeri hatte es nach einer Parade plötzlich eilig und rollte die Kugel überhastet zum an der Strafraumgrenze postierten Caligiuri, der den Ball nicht traf. Voglsammer übernahm, stand frei vor dem Tor und traf zum 1:0 für Bielefeld (54.).
Nun gelang der Spielvereinigung fast gar nichts mehr. Arminia übernahm die Kontrolle und ließ hin und wieder Angriffe anrollen. Die Franken blieben lange recht passiv, versuchten erst in der Schlussviertelstunde wieder aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen. In der Vorwärtsbewegung aber fehlte es dem Kleeblatt an Bewegung, Tempo und Durchschlagskraft. Also drängte in der Schussphase der DSC auf die Entscheidung: Bei Hemlein (80.) und Dick (81.) fehlten nur Zentimeter.
Dursun schockt die Alm
Erst in der Nachspielzeit warf Fürth noch einmal alles nach vorne und belohnte sich trotz Unterzahl: Bielefeld bekam am eigenen Strafraum den Ball nicht geklärt, also zog Schad aus 18 Metern ab. Davari ließ nach vorne vor die Füße von Dursun abklatschen, der zum 1:1-Endstand einschob (90.+2). Statt einen Befreiungsschlag zu landen, bleibt die Arminia auf Rang 17.
Für Bielefeld geht es nächste Woche am Sonntag (13.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Bochum weiter. Gleichzeitig genießt Fürth Heimrecht gegen Karlsruhe.