Fürths Trainer Janos Radoki stellte sein Team gegenüber dem 1:2 bei 1860 München auf zwei Positionen um: Neuzugang van den Bergh schaffte es direkt in die Startelf, er ersetzte den gesperrten Sama (Gelb-Rot). Zudem erhielt Berisha im Angriff den Vorzug gegenüber Freis, der auf die Ersatzbank rotierte.
Ebenfalls zwei Änderungen nahm Hannover-Coach Daniel Stendel im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Kaiserslautern vor. Der wiedergenesene Anton (nach Erkrankung) und Karaman verdrängten Fossum sowie Füllkrug auf die Bank.
Dursun eröffnet mit Traumtor
Einige kleinere Fouls unterbanden in der Anfangsphase den Spielfluss. Hannover war zwar um Kontrolle bemüht, doch den Gästen fehlte es an Tempo und Ideen, um gegen die Fürther Hintermannschaft zum Abschluss zu kommen. Die Hausherren warfen von Beginn an alles in die Waagschale und lieferten eine starke kämpferische Vorstellung ab. Und bei ihren offensiven Szenen schlugen die Franken eiskalt zu: Zunächst gelangte das Leder nach einem Einwurf über van den Bergh und Zulj zu Berisha, der zu Dursun köpfte. Der Angreifer stoppte das Leder mit der Brust und traf per Fallrückzieher - Traumtor (16.)!
2. Bundesliga, 19. Spieltag
Kurz danach stoppte Sané den Torschützen regelwidrig, die Franken bekamen halbrechts einen Freistoß zugesprochen. Diesen brachte Zulj in die Mitte, wo 96 den aufgerückten Franke gewähren ließ, der Innenverteidiger traf aus kurzer Distanz - der Fürther stand dabei wohl hauchdünn im Abseits (21.).
Auch nach diesem Doppelschlag war von den Niedersachsen wenig Gegenwehr zu sehen, der Tabellenführer kam mit der kompromisslosen Spielweise der Hausherren nicht zurecht. Stattdessen hätte Dursun beinahe das 3:0 erzielt, Prib klärte in letzten Moment (32.). Den Gästen fiel auch in der restlichen Spielzeit der ersten Hälfte wenig ein, sodass die Fürther mit dem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause gingen.
Treffer von Sobiech zählt nicht
Hannover kam mit mehr Schwung aus der Kabine - und schon lag der Ball im Netz der Gastgeber: Sorg zog ab, Keeper Megyeri ließ unglücklich klatschen, Sobiech staubte ab. Referee Robert Kempter entschied auf Abseits - ein Fehler, denn der Stürmer stand beim Schuss nicht im verbotenen Bereich (46.). Und den Gästen blieb das Pech bei den Schiedsrichterentscheidungen weiterhin treu: Nach einem Zweikampf zwischen Caligiuri und Sobiech kam Letzterer im Strafraum zu Fall. Die Pfeife von Kempter blieb stumm, obwohl Hannovers Stürmer unten am Fuß getroffen wurde (53.).
Trifft in diesem Moment zum 2:0: Fürth-Innenverteidiger Marcel Franke. imago
Die Hausherren zeigten sich von der 96-Leistungssteigerung in der Folge nicht beeindruckt, suchten stattdessen selbst den Weg nach vorne: Dursun zwang Tschauner zum Eingreifen, der Torwart parierte stark (57.). Nur wenig später war der Keeper machtlos, als Narey auf der rechten Seite auf und davon war und mustergültig zu Dursun querlegte, der aus kurzer Distanz die Kugel über die Linie drückte (64.). Und es kam noch dicker für den Tabellenführer: Starker Pass von Sontheimer in die Schnittstelle, wo Berisha - auf gleicher Höhe zu Strandberg - dem Innenverteidiger entwischte, Tschauner umkurvte und einschob (67.).
Ex-Fürther Prib mit Ehrentreffer
Obwohl sich die Niedersachsen nicht aufgaben und versuchten, wenigstens zum Ehrentreffer zu kommen, war den Gästen der Zahn natürlich endgültig gezogen. Die SpVgg stand tief und lauerte auf weitere Kontermöglichkeiten, während 96 verzweifelt alles versuchte. Das 1:4 sollte dann kurz vor Spielende doch noch gelingen, eine Freistoßflanke von Prib ging ohne weitere Berührung ins lange Eck (87.).
Greuther Fürth empfängt am Dienstag (20.45 Uhr) im Achtelfinale des DFB-Pokals zu Hause Borussia Mönchengladbach, ehe es am Freitagabend (18.30 Uhr) bei Erzgebirge Aue in der Liga weiter geht. Ebenfalls einen Bundesligisten hat Hannover im Pokal zu Gast, am Mittwoch (20.45) schlägt Eintracht Frankfurt in Niedersachsen auf. Die nächste Ligapartie bestreitet 96 am Montagabend (20.15 Uhr) vor heimischem Publikum gegen den VfL Bochum.