VfL-Coach Gertjan Verbeek vertraute auf eine Startelf, die man so auch etliche Male in der Hinrunde zu Gesicht bekam. Kein Wunder, dass der Niederländer in der Offensive mit Bulut, Terrazzino und Terodde begann, die im Hinspiel (3:1) ordentlich aufgedreht hatten.
Sein Gegenüber Christian Streich hatte vor dem schweren Gang nach Bochum großes Verletzungspech zu beklagen: Gleich neun Freiburger (Petersen, Philipp, Frantz, Mujdza, Schuster, Kleindienst, Kübler, Möller Daehli, Mees) fehlten dem 50-Jährigen. Dafür standen die Neuzugänge Nielsen (Salzburg) und Niederlechner (Mainz) direkt in der Anfangsformation, Stenzel (Dortmund) saß immerhin vorerst auf der Bank.
Niederlechner gibt den Startschuss
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Es dauerte nur knapp 30 Sekunden, ehe sich SCF-Neuzugang Niederlechner eindrucksvoll in Liga zwei zurückmeldete. Seinen Abschluss aus 20 Metern ins kurze Ecke hatte Riemann aber im Nachfassen. Auch anschließend blieben die Gäste das aktivere Team, pressten früh und zwangen die Hausherren so zu Fehlern im Aufbauspiel. Nach einem verunglückten Eckball des VfL fehlte es Niederlechners Flanke an Präzision (3.), das gleiche galt für Torrejons strammen Schuss ins rechte untere Eck (6.).
Freiburg drückte, Bochum schlug eiskalt zu. Den ersten konstruktiven Angriff über Losilla und Bulut vergoldete Terrazzino per Kopf - 1:0 (13.). In der Folge wirkten die Gäste aus dem Breisgau geschockt, offensiv kam nur noch wenig. In der 20. Minute hatte die Streich-Truppe gar Glück, dass Teroddes Ablage gleich zwei Bochumer nicht entscheidend nutzen konnten. Es dauerte schon rund eine Viertelstunde, ehe sich Niederlechner mal wieder vor dem VfL-Gehäuse anmeldete: Sein Kopfball aus kurzer Distanz geriet zu zentral (34.). Weil sich beide Mannschaften bis zur Pause zu sehr auf Nebenkriegsschauplätze (kleine Fouls, Handgemenge) konzentrierten, ging es auch mit dem knappen Bochumer Vorsprung in die Kabinen.
Joker Mlapa beginnt frech
20. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel machte Torschütze Terrazzino Platz, Sturmtank Mlapa übernahm dafür. Und gerade eben jener Joker war es, der für den ersten Höhepunkt der zweiten 45 Minuten sorgte: Nach Ballgewinn schaltete Bulut schnell um, führte das Leder am Fuß, ehe er für den kreuzenden Mlapa auflegte. Und der ehemalige Nürnberger jagte das Spielgerät ins kurze Eck, Schwolow parierte aber glänzend mit dem Fuß (53.). Weil von Freiburg auch in der Folge kaum nennenswerte Offensivaktionen kamen, näherte sich der VfL allmählich der Vorentscheidung.
Hoogland artistisch
Und mit der nächsten Halbchance schlugen die Hausherren wieder zu: Die Ecke von Bastians klärte Nielsen unglücklich in den Fuß von Perthel, der mit seinem Schuss unfreiwillig Hoogland bedient. Der Ex-Schalker verwertete den scharfen Ball im Stile eines Vollblutstürmers mit der Hacke - 2:0 (67.). Statt der dringend benötigten Antwort, die Freiburg im Halse stecken blieb, hätte Terodde nach überragendem Zuspiel von Losilla noch erhöhen müssen, ließ den Hochkaräter aber aus (73.).
In der Schlussphase freundete sich Bochum verständlicherweise mit dem Ergebnis an, die Gäste aus dem Breisgau allerdings auch. So durfte der VfL am Ende einen verdienten 2:0-Erfolg feiern, von Freiburg muss in den kommenden Wochen mehr kommen, soll der souveräne zweite Platz verteidigt werden.
Am Mittwoch (20.30 Uhr) empfängt die Verbeek-Truppe im DFB-Pokal-Viertelfinale den FC Bayern. Am kommenden Montag (20.15 Uhr) sind die Bochumer dann beim 1. FC Nürnberg zu Gast. Der Sportclub aus Freiburg empfängt einen Tag früher (Sonntag, 13.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf.