Union-Coach Uwe Neuhaus schickte gegenüber der 0:3-Niederlage in Kaiserslautern eine neuformierte Offensive aufs Feld: Terodde, Nemec und der Ex-Aalener Dausch ersetzten Özbek (Rot-Sperre), Parensen und Köhler (beide Bank). Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck nahm im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen St. Pauli lediglich einen Wechsel vor: Reichwein begann für Weiß.
Im Stadion an der Alten Försterei erarbeiten sich die Gastgeber schnell ein optisches Übergewicht. Die Berliner verlagerten das Geschehen frühzeitig in die Hälfte der Aalener, welche ihrerseits etwas tiefer standen und auf Konter lauerten. Das Umschaltspiel des VfR klappte gut, Lechleiter (5.) und Reichwein (13.) konnten vielversprechende Ansätze aber nicht zur Führung nutzen. Die Hintermannschaft der Ruthenbeck-Truppe stand derweil in der Anfangsviertelstunde gut und ließ lediglich einen Kohlmann-Abschluss aus rund 20 Metern zu (12.). Allerdings hatte Aalen Glück, als Nemec nach einer Pfertzel-Flanke unbedrängt über den Querbalken köpfte (17.) und Fejzic einen Terodde-Versuch aus spitzem Winkel vereitelte (20.).
Mitte des ersten Abschnitts waren die Eisernen weiterhin feldüberlegen, doch schlichen sich immer wieder Ungenauigkeiten in das Spiel der Köpenicker ein. Weil sich Aalen zudem äußert einsatzfreudig und taktisch diszipliniert zeigte, hatten die Gäste keine großen Probleme, die Angriffsbemühungen der Rot-Weißen zu unterbinden. Somit wurde es lediglich bei Dauschs Versuch, der Zentimeter am langen Pfosten vorbei rauschte (27.), sowie bei Teroddes Kopfball, den Fejzic aus dem linken Eck fischte (37.), gefährlich. Weil die Gäste zwar passabel spielten, im Angriffsspiel aber ebenfalls keine Gefahr ausstrahlten, ging es torlos in die Kabinen.
Der 16. Spieltag
Mit unverändertem Personal begannen beide Teams den zweiten Abschnitt. Auch am Geschehen auf dem Rasen wollte sich zunächst wenig ändern: Die Neuhaus-Schützlinge waren optisch klar überlegen, ließen gegen weiterhin gut organisierte Gäste aber jegliche Durchschlagskraft vermissen. Neuhaus reagierte auf den einfallslosen Auftritt und brachte Köhler für Brandy (58.). Ohne dessen zutun ging es nun Schlag auf Schlag: Erst fälschte Puncec einen Valentini-Schuss unhaltbar ab, die Kugel landete zum Entsetzen der Zuschauer im Netz (59.). Die Freude auf Aalener Seite währte aber nur kurz, denn zwei Minuten später verwandelte Mattuschka aus rund 20 Metern einen Freistoß direkt zum Ausgleich (61.).
Die abermalige Führung! Valentini (verdeckt) wird von seinen Teamkollegen zum zweiten Treffer beglückwünscht. picture alliance
Die Partie hatte nun deutlich an Tempo gewonnen. Union hatte Glück, dass Barth mit seinem Kopfball nur die Querlatte traf (69.). Die Eisernen wollten die Führung, doch mussten sie nach einer Unaufmerksamkeit den abermaligen Rückstand schlucken: Nach einem Angriff über rechts steckte Reichwein zu Valentini durch, der aus Nahdistanz die Kugel über die Linie drückte (72.). Mit einem Doppelwechsel läutete Uwe Neuhaus die Schlussphase ein: Quiring und Stuff ersetzten Terodde und Pfertzel (78.). Die Köpenicker drückten auf den abermaligen Ausgleich und hätten diesen durch Stuff (80.) und Nemec (82.) auch erzielen können, hatten aber kein Abschlussglück. Aalen überstand die folgenden Minuten schadlos und setzte durch Klauß´ Treffer in der Nachspielzeit den Schlusspunkt (90.+3).
Am Dienstag (19 Uhr) trifft Union im Rahmen des DFB-Pokal-Achtelfinales auf den 1. FC Kaiserslautern, am Samstag darauf (13 Uhr) gastieren die Eisernen bei 1860 München. Tags darauf (13.30 Uhr) empfangen die Aalener den SC Paderborn.