Bei LR Ahlen gab es im Vergleich zur jüngsten 1:3-Niederlage im Wiederholungsspiel gegen Wacker Burghausen folgende personelle Änderungen: Asanin und Bamba (nach Gelb-Rot-Sperre) standen an Stelle von Thiam und Book in der Startelf. Saarbrückens Trainer Horst Ehrmantraut brachte nach dem 2:1-Erfolg gegen die SpVgg Greuther Fürth Hagner (nach Gelb-Sperre) und Nehrbauer für Reuter und Sucurovic.
Beiden Teams war die enorme Anspannung im Kampf gegen den Abstieg anzumerken, die Akteure wirkten nervös, die Aktionen waren fahrig, basierten mehr auf Zufall denn auf durchstrukturiertem Aufbauspiel. Die erste gute Gelegenheit zur Führung hatte Saarbrückens Torjäger Bencik, der aber aus nächster Nähe an Ratajczak scheiterte. Der Ahlener Keeper rettete zudem gegen einen Fernschuss von Il Idrissi, der aus 24 Metern aufs linke Eck schoss. Etwas überraschend fiel dann aber in der 20. Minute die Führung für LR: Felgenhauer setzte zum Solo an, umspielte zwei Gegenspieler im Mittelfeld. Am Strafraum spitzelte ihm Rozgonyi aber den Ball vom Fuß. Das Leder ging genau vor die Füße von Svitlica, der aus neun Metern halblinker Position einschoss. Ahlen hätte die Führung kurz darauf beinahe ausgebaut, hatte bei einem direkten 26-Meter-Freistoß von Mikolajczak aber viel Pech, als der Ball vom Innenpfosten des rechten oberen Torecks ins Feld zurücksprang. Mit zunehmender Spieldauer hatte Ahlen gegen die zumeist ideenlosen Saarbrücker immer mehr Vorteile, versäumte es jedoch, die Führung auszubauen. Gledson und Svitlica vergaben jeweils in aussichtsreicher Position. Die Saarländer agierten nach einer gehörigen Standpauke von Trainer Ehrmantraut nach Wiederanpfiff etwas mutiger und zielstrebiger. Ahlen hielt aber aufmerksam dagegen. Das Spiel wurde ruppiger, zahlreiche Fouls unterbanden jeglichen Spielfluss. Nachdem Svitlica für Ahlen zwei Mal in aussichtsreicher Position vergab, wurde das erhöhte Engagement der Saarbrücker auf der anderen Seite belohnt: Demai spielte in der rechten Spielhälfte Doppelpass mit Rozgonyi und flankte von der rechten Grundlinie scharf nach innen zu Thiebaut, der aus vier Metern den Ausgleich erzielte (62.). Und der Treffer gab dem Torschützen Selbstvertrauen: Thiebaut fasste sich nur drei Minuten später aus 35 Metern ein Herz und traf mit seinem satten Schuss genau in den linken oberen Winkel. Torhüter Ratajczak sah aber nicht gut aus. Und es dauerte nur weitere sechs Minuten, ehe Thiebaut seinen lupenreinen Hattrick perfekt machte: Der eingewechselte Örtülü hatte in der rechten Strafraumhälfte Ratajczak umspielt und war vom Keeper umgerissen worden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Thiebaut sicher und hoch im rechten Eck. Ahlen steckte aber nicht auf und antwortete in der 78. Minute mit dem Anschlusstreffer: Mikolajczak flankte von links in den Strafraum, Felgenhauer ließ durch. Svitlica nahm den Ball an und schob aus sechs Metern an Eich vorbei ein. LR warf nun alles nach vorne und drängte gegen die tief in der eigenen Hälfte stehenden Saarländer auf den Ausgleich, doch Gledson brachte das Kunststück fertig und köpfte aus vier Metern daneben, N'Diaye scheiterte mit seinem Kopfball an Eich. Dem 1. FC Saarbrücken gelang auf Grund der Leistungssteigerung nach der Pause und dem überragenden Angreifer Thiebaut ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf. LR Ahlen machte sich das Leben selbst schwer, legte nach der Führung nicht nach, leistete sich zu viele Abwehrfehler und haderte am Ende mit einer insgesamt schlechten Chancenverwertung.