2. Bundesliga

Schalke 04: Neuzugang als Kapitän? Asamoah ist skeptisch

Schalke: Suche nach Latzas Nachfolger

Neuzugang als Kapitän? Asamoah ist skeptisch

Gerald Asamoah, Leiter der Lizenzspielerabteilung Schalkes, äußert sich zum neuen Kapitän.

Gerald Asamoah, Leiter der Lizenzspielerabteilung Schalkes, äußert sich zum neuen Kapitän. IMAGO/RHR-Foto

Aus Schalkes Trainingslager in Mittersill (Österreich) berichtet Toni Lieto

Mit seiner respektablen Entscheidung, vom Kapitänsamt zurückzutreten, ist Danny Latza vermutlich einer Abberufung zuvorgekommen - Trainer Thomas Reis hätte wohl von sich aus nicht an Latza als verlängertem Arm festgehalten. Anerkannt ist der 33-Jährige auf Schalke unbestritten, seit seinem Wechsel in den Pott im Sommer 2021 hatte es der gebürtige Gelsenkirchener aus unterschiedlichen Gründen aber nie geschafft, sich als Stammspieler zu etablieren. Dass sich die Königsblauen zur neuen Saison einen neuen Kapitän suchen müssen, ist also ein logischer Schritt.

Doch wer könnte das Amt übernehmen? Typen, die dafür infrage kommen, gibt der Kader zur Genüge her. Ralf Fährmann war schon früher mal Schalkes Spielführer, er wäre als Urgestein auch jetzt wieder prädestiniert, auch Simon Terodde hat gute Chancen. Dominick Drexler und Sebastian Polter wären mit ihrer erfrischenden Klartext-Mentalität Kapitäne mit Kanten, Cedric Brunner würde eher den zurückhaltenden Typ verkörpern. Marcin Kaminski hat enorm viel Routine.

Einen klaren Kandidaten gibt es trotz der Typen-Vielfalt jedoch nicht. Das liegt hauptsächlich daran, dass den meisten der Genannten ein ähnliches Schicksal droht wie Latza: überaus wichtig für die Mannschaft sind sie, aber nicht zwingend Stammspieler. Der 34-jährige Fährmann ist immer mal wieder verletzt (so wie aktuell), auf Terodde und Polter könnte eine Arbeitsteilung im zentralen Sturm zukommen, Drexler wartet unter Thomas Reis noch auf den Durchbruch, Kaminski muss sich auf große Konkurrenz in der Innenverteidigung einstellen.

Schallenbergs Führungsqualitäten

Von einer Rolle als Stammspieler darf Ron Schallenberg ausgehen. Er war zuletzt zwei Jahre Kapitän des SC Paderborn, Schalke hat den defensiven Mittelfeldspieler auch aufgrund seiner Führungsqualitäten für zwei Millionen Euro nach Gelsenkirchen geholt. Dass der 24-Jährige nun auch auf Schalke die Binde bekommt, gilt zumindest aktuell als unwahrscheinlich. Auch Gerald Asamoah, Leiter der Lizenzspielerabteilung, findet es "eher schwierig", einem Neuzugang direkt dieses Amt zu übertragen. Nicht zuletzt wegen des Signals, das damit an die Etablierten gesendet wird.

Reis wird die Nachfolge von Latza bestimmen, vielleicht sogar schon in Mittersill. Einen kleinen Hinweis könnte der Dienstag liefern, wenn klar ist, wer die Mannschaft beim Test gegen den FC Kopenhagen in Kufstein (18 Uhr) aufs Feld führt.

Tore, Rekorde, Stromausfall: Die Bundesliga und ihre Eröffnungsspiele