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Neuer sollte nicht nochmal unterschätzt werden

Kommentar

Neuer sollte nicht nochmal unterschätzt werden

Wie stark kommt Manuel Neuer zurück?

Wie stark kommt Manuel Neuer zurück? Getty Images

Im Winter 2019/2020 sickerte durch, dass der FC Bayern Alexander Nübel verpflichtet. Die ersten Verhandlungen gab es bereits im Frühjahr 2019. Damals war Manuel Neuer - nach zwei Mittelfußbrüchen und ein paar muskulären Problemen - ebenfalls verletzt und die Münchner Entscheider, inklusive des damaligen Trainers Niko Kovac, nicht mehr komplett davon überzeugt, ob Neuer nochmals stark genug zurückkommen würde.

Der ablösefreie Nübel vom FC Schalke war in dieser Lage eine willkommene Option. Bayerns Kapitän sollte Nübel, dem zehn bis 15 Partien zugesichert wurden, Spiele für Praxiserfahrung abgeben. Doch es kam anders. Neuer und sein Ehrgeiz wurden unterschätzt, nach dem Trainerwechsel von Kovac zu Hansi Flick gab es keine Diskussion mehr auf dem Torwartposten.

Rückkehr mit Triple 2020

Der Nationalkeeper kam bärenstark zurück, spielte eine Weltklassesaison 2019/20, inklusive Triple, überzeugte auch danach. Nun ist die Situation ähnlich. Es wird erneut gerätselt, ob Neuer jemals wieder stark genug zurückkehren wird. Zwar sind inzwischen drei Jahre vergangenen, was im Fußball jenseits der 30 Jahre nicht wenig ist, die Reha nicht einfacher und den Körper nicht robuster macht.

Und doch sollten die Beteiligten - die FCB-Verantwortlichen sowie der womöglich in diesem Winter noch geholte Torwart - Neuers Ehrgeiz nicht erneut unterschätzen. Denn der 36-jährige Schlussmann will definitiv auch nach dem im Dezember erlittenen Unterschenkelbruch wieder zurück ins Bayerntor.

Wenngleich auch klar ist, dass die Münchner Macher im Tor wohlüberlegt die langfristige Zukunft planen müssen. Im Moment aber steht nur eines im Fokus: der für den Rekordmeister nächsten Freitag in Leipzig startende zweite Teil dieser Saison 2022/23. Ohne Neuer.

Georg Holzner

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