Bundesliga

FC Bayern will vor der WM in einen "Flow" kommen

Bayern wollen vor der WM in einen "Flow" kommen

Nagelsmann vergleicht Goretzka-Ansage mit Choupo-Motings Büro-Besuchen

Leon Goretzka ist form- und meinungsstark.

Leon Goretzka ist form- und meinungsstark. IMAGO/MIS

Seit wenigen Wochen ist Leon Goretzka wieder topfit, nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben. Der torgefährliche Mittelfeldspieler hat merklich sein Selbstvertrauen zurückgefunden, spricht Stärken und Schwächen seiner Mannschaft offen an. Nach dem 5:2 in Augsburg am Mittwoch etwa, bezeichnete Goretzka die Anfangsviertelstunde der Münchner zu Recht als "Katastrophe".

Er versah sein Interview allerdings auch mit einem Ausblick und einer Ansage an die Bundesliga-Konkurrenz. "Wir wollen so schnell es geht auf Platz eins. Wir werden jetzt jede Woche hochmotiviert in die Spiele gehen und versuchen, einiges in Fußball-Deutschland geradezurücken." Sätze, die bei Trainer Julian Nagelsmann gut ankamen: "Leons Aussage ist so ähnlich wie der Besuch von Choupo im Trainerbüro."

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Choupo-Moting, hatte Nagelsmann erst neulich erklärt, würde öfter bei ihm im Büro vorbeischauen, viele Fragen, aber auch gewisse Ansprüche stellen. "Er setzt damit sich selbst und die Mannschaft unter Zugzwang", wiederholte Nagelsmann nun über Goretzka, was er zuvor schon über Choupo-Moting gesagt hatte. "Und das gefällt mir."

Nach drei Pflichtspielsiegen in Serie mit vierzehn erzielten Toren wollen die Bayern ihren Lauf am Samstag bei der TSG Hoffenheim (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) fortsetzen und den Schwung mitnehmen in die letzten drei Wochen vor der WM. "Es war vor dem Freiburg-Spiel klar, dass wir in einen Flow kommen müssen, um in allen drei Wettbewerben gut dazustehen Richtung Winterbreak", erklärte Nagelsmann.

Das gibt dem Ganzen nochmal ein Ausrufezeichen

Die Mannschaft, versicherte der Trainer, mache einen hochmotivierten Eindruck. Was Goretzkas Aussagen nur untermauern. "Es ist immer gut, wenn das aus der Mannschaft heraus kommt und nicht von außen", findet Nagelsmann. "Dass du nicht sagen musst: 'Kommt, jetzt marschiert!" Sondern dass sie es selbst sagen, auch öffentlich. Das gibt dem Ganzen nochmal ein Ausrufezeichen, weil sie dann einfach in der Bringschuld sind. Sich selbst gegenüber, nicht mir."

Klar ist, dass die Bayern in der Liga nach wie vor nicht da stehen, wo sie sich selbst sehen. Von Platz eins grüßt weiterhin Union Berlin, das wird sich angesichts von vier Punkten Vorsprung auch an diesem Spieltag nicht ändern. Aber: "Die Bedeutung des Flows ist schon da, auch in der Bundesliga, um Union unter Druck zu setzen und möglichst vor dem Winterbreak auf dem Platz zu stehen, auf dem wir stehen wollen."

Mario Krischel

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