2. Bundesliga

Nach peinlicher Singh-Panne: Wie läuft ein Transfer ab?

Spielerwechsel werden papierlos bei der DFL im "TOR-System" eingetragen

Nach peinlicher Singh-Panne: Wie läuft ein Transfer ab?

Wurde von seinem Verein im Regen stehen gelassen: Sarpreet Singh.

Wurde von seinem Verein im Regen stehen gelassen: Sarpreet Singh. imago images/Zink

Nach langer Verletzungspause (Schambeinentzündung) ist Sarpreet Singh endlich wieder fit. Durch seine erneute Leihe zu Jahn Regensburg, die bereits am 27. Juli öffentlich geworden ist, wäre es für den Neuseeländer jetzt also an der Zeit, die erhoffte Spielpraxis zu sammeln. Doch die Verantwortlichen von Regensburg haben den Transfer verbockt. Für den Spieler, der schuldlos zum Zuschauen verdammt ist, eine extrem ärgerliche Situation.

Doch wie läuft ein Transfer ab und was kann dabei schiefgehen? Klar ist, dass Wechsel immer nur in den zwei vom Verband vorgegeben Transferperioden über die Bühne gehen (vertragslose Spieler wären hier etwa eine Ausnahme). In diesem Sommer ist der Stichtag der 1. September gewesen - mehr als fünf Wochen nach dem Deal mit dem FC Bayern München.

Transfers werden online registriert und Unterlagen hochgeladen

Zunächst müssen sich alle Beteiligten auf einen Wechsel einigen. Die Vereine arbeiten dazu einen Transfer-  und einen neuen Arbeitsvertrag aus. Seit 2015 wird dann weder ein Telefon noch ein Faxgerät benötigt, sondern der Deal kann bequem über das Transfer-Online-Registrierungssystem TOR der DFL abgewickelt werden.

Am Stichtag muss ein Verantwortlicher des aufnehmenden Vereins nun bis 18 Uhr die Web App des TOR-Systems aufrufen. Dort können alle relevanten Daten wie Laufzeit des Vertrages oder Gehalt des Spielers hinterlegt werden. Bis zu zehn Dokumente sind zusätzlich im Tool hochzuladen. Beispielsweise die Sporttauglichkeitsprüfung, die nach einem Medizincheck ausgestellt wird.

Falls dabei etwa ein wichtiges Dokument vergessen worden sein sollte, würde sich das System mit einem Hinweis direkt melden. Eine fehlerhafte Eingabe und Platzen eines Transfers wird dadurch vermieden.

Sämtliche fristgerecht eingereichte Dokumente werden von der "Direktion Sport und Nachwuchs" der DFL überprüft. Sollte es Unklarheiten geben, würde sich die DFL mit dem entsprechenden Verein in Verbindung setzen. Die Klubs können ihrerseits im TOR-System den jeweiligen Status abrufen. Einige Unterlagen können sogar nachgereicht werden - etwa die Dokumente zur Sporttauglichkeitsprüfung oder auch die Aufenthaltserlaubnis des Spielers. Sind alle Eingaben und wichtigen Dokumente vollständig , korrekt und überprüft, erhält der Klub eine Spielgenehmigung.

Wann gibt es keine Spielerlaubnis?

Eine Spielerlaubnis wird nicht ausgestellt, wenn der Spieler beim Medizincheck durchfällt. Kommt der Spieler aus dem Ausland und es liegt vom abgebenden Verband keine Spielerlaubnis vor, wird ebenfalls keine Spielerlaubnis ausgestellt.

Im Fall von Jahn Regensburg und Singh ist wohl menschliches Verschulden beim Zweitligisten der Grund, warum keine Spielgenehmigung vorliegt. Wenige Tage bevor die peinliche Panne bekannt wurde, war Sport-Geschäftsführer Roger Stilz nach nur zehn Monaten zurückgetreten. Dem Vernehmen nach könnte neben den angeführten "persönlichen Gründen" auch diese folgenschwere Wechselpanne zum überraschenden Abschied geführt haben, auch wenn der Jahn das dementiert.

tru

Altersranking der Zweitligisten: Wer setzt auf die jüngsten Spieler?