Am Donnerstagvormittag war bekannt geworden, dass sich Cheftrainer Pal Dardai (45), Co-Trainer Admir Hamzagic (35) und Stürmer Dodi Lukebakio (23) mit Corona infiziert haben. Auch Co-Trainer Andreas "Zecke" Neuendorf (46), der als Kontaktperson ersten Grades gilt, musste sich in Isolation begeben. Übergangsweise sollte Sportdirektor Arne Friedrich die Mannschaft betreuen, er leitete mit U-23-Coach Malik Fathi das Training am Donnerstag.
Mannschaft, verbliebenes Trainerteam und enge Mitarbeiter rund ums Team sollten sich nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt Berlin-Charlottenburg ab dem heutigen Donnerstag in eine behördlich angeordnete Isolation in ein Berliner Hotel nahe des Kurfürstendamms zurückziehen, das lediglich zu den Trainingseinheiten und Spielen verlassen werden sollte. Der Trainings- und Spielbetrieb, vermeldete der Klub am Vormittag, könne "somit weiterlaufen".
Das ist jetzt Makulatur: Nach dem Training am Donnerstag gab es einen weiteren Verdachtsfall in den Reihen der Mannschaft, über den zuerst die Bild-Zeitung berichtet hatte. Inzwischen ist klar, dass eine weitere Infektion vorliegt. Der Klub bestätigte kicker-Informationen, denen zufolge es sich bei dem betroffenen Spieler um Marvin Plattenhardt handelt. Die Profis traten anders als geplant nach dem Training am Donnerstagnachmittag nicht den Rückzug ins Hotel an, sondern fuhren nach Hause.
Absage der kommenden drei Spiele beantragt
Sie wurden darüber informiert, dass sich das Team und der Staff ab sofort komplett in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssen. Damit stehen die drei Spiele in der anstehenden englischen Woche - in Mainz, gegen Freiburg und auf Schalke - unmittelbar vor der Absage. Hertha bestätigte am späten Donnerstagabend die Team-Quarantäne und erklärte, bei der DFL die Absage der kommenden drei Spiele beantragt zu haben.
"Wir hatten nach Rücksprache mit unserem Hygienebeauftragen bereits in der letzten Länderspielpause die Hygienemaßnahmen nochmal verschärft und damit auch die Hoffnung, dass der positive Corona-Test von Rune Jarstein ein Einzelfall bleibt", wird Friedrich in der Mitteilung des Vereins zitiert. "Leider hat sich das nicht bestätigt. Aufgrund der aufgetretenen Fälle sind wir nun zu einer 14-tägigen häuslichen Quarantäne gezwungen."
