2. Bundesliga

1. FC Kaierslautern: Fanbündnis Polizei-Darstellungen

Fans sollen verletzt worden sein

Nach Ausschreitungen: FCK-Fanbündnis widerspricht Polizei-Darstellungen

Im Fokus widersprüchlicher Darstellungen: Fans des 1. FC Kaiserslautern.

Im Fokus widersprüchlicher Darstellungen: Fans des 1. FC Kaiserslautern. IMAGO/Werner Schmitt

Wie das Bündnis in einer am Mittwochabend veröffentlichten Stellungnahme mitteilt, habe es sich bei den Vorkommnissen um "einen neuen Tiefpunkt in der Arbeit der Polizei rund um die Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern" gehandelt. Die Polizei Westpfalz hatte nach der 0:3-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf von "zahlreichen Auseinandersetzungen" nach Spielschluss berichtet. 

"Dabei gab es auch Angriffe auf Einsatzkräfte in Form von Tritten, Becher- und Flaschenwürfen sowie Beleidigungen. Mehrere Polizeibeamte wurden verletzt sowie an einem Dienstfahrzeug alle Scheiben zerstört und ein weiteres zerkratzt. Auch ein Rettungswagen wurde beschädigt", hieß es am Sonntag in der Mitteilung.

Fanbündnis spricht von verletzten Fans

Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern zeichnet in seiner Mitteilung ein anderes Bild der Ereignisse. "Bei der Abreise wurde an den Treppen "Zum Betzenberg" plötzlich eine Polizeikette zwischen FCK-Fans gezogen und auf Hinweise, dass damit Gruppen, Familien und Freundeskreise getrennt werden, nicht eingegangen und diese ignoriert", heißt es in der Mitteilung.  "So schaukelte sich die Situation aufgrund der komplett fehlenden Kommunikation und dem aggressiven Auftreten seitens der Polizei schnell hoch, sodass die Beamten Pfefferspray gegen alle umstehenden Personen einsetzten."

Einige der Anwesenden - darunter "völlig unbeteiligte Fans" - seien demnach durch Reizgas verletzt worden, einige schwer. Von diesen ist im Bericht der Polizei keine Rede. "Im Nachgang verweigerte die Polizei natürlich weiterhin jegliche Kommunikation und auch ein Sanitäter wurde erst nach 20 Minuten zu den Verletzten durchgelassen", heißt es weiter.

Insgesamt waren im Nachgang der Partie 20 Anzeigen aufgenommen worden, die meisten wegen Landfriedensbruchs mit tätlichem Angriff auf Polizeibeamte, (gefährlicher) Körperverletzung und Widerstands. Gegen eine Person war ein Strafverfahren eingeleitet worden, nachdem sie einer Fahrradfahrerin einen Becher Bier ins Gesicht geschüttet hatte.

"Es ist klar, dass sich auch einzelne FCK-Fans falsch verhalten haben, jedoch trägt die Polizei, ohne deren aggressives Auftreten diese Situation gar nicht erst entstanden wäre, an dieser Eskalation eine große Mitschuld", schreibt das Fanbündnis. Es habe bis zur Bildung der Polizeikette zu keinem Zeitpunkt Aggression in der Luft gelegen.

mib