Bundesliga

"Mutig": Hugo Siquets Debüt beim SC Freiburg

Freiburgs Winter-Einkauf braucht noch Zeit

"Mutig", aber nicht fehlerfrei: Siquets Debüt als nächster Schritt

Freiburgs Hugo Siquet, rechts gegen Bayerns Jamal Musiala, gab sein Bundesligadebüt.

Freiburgs Hugo Siquet, rechts gegen Bayerns Jamal Musiala, gab sein Bundesligadebüt. IMAGO/Eibner

Es gibt einfachere Gegner fürs Bundesligadebüt als den FC Bayern München. Aber aller Anfang ist immer schwer, auch für Hugo Siquet. Der Winter-Zugang des SC Freiburg kam am vergangenen Samstag beim 1:4 gegen den Rekordmeister in der 69. Minute erstmals im Oberhaus zum Einsatz - und hatte gleich gut zu tun. Siquet wurde für Jonathan Schmid auf der rechten Außenbahn eingewechselt und musste fortan gute 20 Minuten lang gegen Bayern-Stürmer Kingsley Coman ran. "Er hat mutig gespielt und probiert, den Ball laufen zu lassen", lobte SC-Coach Christian Streich. Fehlerfrei blieb der 19 Jahre alte Belgier allerdings nicht.

Streich: "Primär wichtig war, dass er das erste Spiel macht"

Alleinige Schuld hatte Siquet an keinem der drei Gegentreffer, die der Sport-Club nach seiner Einwechslung kassierte. Beim 1:3 durch Coman war er aber zu zögerlich im Rückwärtsgang und beim finalen 1:4 hob Siquet das Abseits auf. "Einen Moment hat er verpasst, wo er die Abseitslinie nicht hält. Aber es geht auch schnell bei den Bayern", weiß Streich die kleinen Startschwierigkeiten einzuordnen. "Primär wichtig war, dass er das erste Spiel macht."

Zuvor lief Siquet lediglich zweimal für die U 23 der Breisgauer in der 3. Liga auf. Das Trainerteam führt ihn langsam an den Kader heran. "Hugo hatte Aufholbedarf, aber da ist er voll dran", sagt auch SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach. Für den belgischen U-21-Nationalspieler zahlten die Freiburger 4,5 Millionen Euro Ablöse an Standard Lüttich. Ein Einkauf mit Perspektive, der gleich für personelle Sicherheit sorgte. Im Winter war noch nicht endgültig abzusehen, ob der schwer an COVID-19 erkrankte Schmid wieder voll belastbar sein würde. Neben ihm stand bis zum Siquet-Transfer lediglich Lukas Kübler als nomineller Rechtsverteidiger im Kader.

"Hugo hat einen enormen Vorwärtsdrang"

Die Umstellung von der belgischen Liga auf die Bundesliga ist groß. "Wir haben uns gedacht, dass er Zeit braucht", bestätigt Hartenbach, der Siquet für die Schmid-Rolle prädestiniert sieht. Ihre Qualitäten bringt das Duo am besten rechts vor einer Dreierkette auf der Außenbahn zur Entfaltung, während Kübler sich als klassischer Rechtsverteidiger in einer Viererkette wohler fühlt. "Hugo hat einen enormen Vorwärtsdrang", sagt Hartenbach. Nun gehe es darum, sich immer weiter an das Niveau des Profi-Kaders anzupassen. "Aber da sehe ich ihn total im Plan."

Jim Decker