2. Bundesliga

HSV: Leibolds Aus stellt Trainer Walter vor Aufgaben

HSV bangt um Heuer Fernandes

Muheim oder ein Umschüler? Leibolds Aus stellt Walter vor Aufgaben

Bitterer Moment: Tim Walter (li.) und der verletzte Tim Leibold.

Bitterer Moment: Tim Walter (li.) und der verletzte Tim Leibold. imago images/Zink

Die Schreie von Tim Leibold hallen auch einen Tag später noch nach, der Kreuzbandriss des Linksverteidigers trifft den HSV schwer.

"Tims Verletzung", sagt Tim Walter, "drückt aufs Gemüt. So etwas schüttelt man nicht so leicht ab." Der Trainer bewertet mit diesen Worten zunächst einmal die emotionale Komponente. Er muss aber auch zügig zur Tagesordnung übergehen und die sportliche Seite betrachten. Klar ist: Leibolds vorzeitiges Saisonende stellt den 45-Jährigen vor große Aufgaben. Vertraut er nun dem im Sommer als Backup aus St. Gallen ausgeliehenen Miro Muheim? Oder versetzt er einen gelernten Rechtsverteidiger?

Muheim war sowohl am vergangenen Freitag in Paderborn, als Leibold zur Pause wegen einer allergischen Reaktion raus musste, als auch am Dienstagabend ins Spiel gekommen - aufgedrängt hat sich der Schweizer nicht, wirkte gehemmt im Vorwärtsgang und fehlerhaft im defensiven Kerngeschäft. Walter urteilt: "Miro muss sich entwickeln und tut dies auch."

Gyamerah hat eine gewisse Erfahrung

Aber wieviel Entwicklung verträgt die Hamburger Startelf? Und wie viele Säulen benötigt sie? "Solche Spiele wie in Nürnberg", glaubt der Coach, "tun Miro gut." Seine Alternative zu dem 23-Jährigen wäre Jan Gyamerah. Der hat seinen Platz rechts in der Viererkette erst in der vergangenen Woche an Moritz Heyer verloren, hatte unter Ex-Trainer Daniel Thioune aber bereits aushilfsweise links verteidigt.

Erschwerend hinzu kommt für Walter, dass die Neubesetzung der linken Abwehrseite womöglich nicht sein einziges Problem ist - auch der Einsatz von Daniel Heuer Fernandes ist am kommenden Samstag gegen Holstein Kiel fraglich. Beim gehaltenen Elfmeter gegen Asger Sörensen hatte sich der Keeper eine Kapselverletzung im Knie zugezogen und muss in den kommenden Tagen kürzertreten. Sein Mitwirken im Derby wird zum Wettlauf gegen die Zeit. Und ein Ausfall des formstarken Deutsch-Portugiesen wäre die nächste erhebliche Schwächung.

Sebastian Wolff

(Nicht mehr verwenden) Rekordtorjäger der 2. Liga