Bundesliga

"Müssen erwachsener werden": Gladbachs Frust im Niemandsland

Später Rückschlag in Frankfurt wirft neue Fragen auf

"Müssen erwachsener werden": Gladbachs Frust im Niemandsland

Sichtlich frustriert: Gladbachs Trainer Gerardo Seoane

Sichtlich frustriert: Gladbachs Trainer Gerardo Seoane IMAGO/eu-images

Lange standen die Zeichen auf Sieg für die Borussia nach dem ersten Bundesligatreffer von Maximilian Wöber. Doch einmal mehr brachten die Fohlen einen Vorsprung nicht ins Ziel, kassierten in der Nachspielzeit noch zwei Gegentreffer in Frankfurt.

Er sei "extrem enttäuscht und frustriert", gestand Trainer Gerardo Seoane hinterher, "diese Niederlage trifft uns hart." Zu sehr ließ sich seine Mannschaft nach dem Platzverweis gegen Wöber in den Schlussminuten hinten reindrängen, verteidigte mitunter kopflos und kassierte noch die späten Nackenschläge.

Da müssen wir erwachsener werden.

Nils Schmadtke

"Das waren deutlich zu viele individuelle Fehler im hinteren Bereich", resümierte Sportdirektor Nils Schmadtke, "da müssen wir erwachsener werden." Schon wieder also ließen sich die Borussen nach einer Führung düpieren und stehen zum Jahreswechsel im Niemandsland der Tabelle.

Niemandsland - und die Top 4 zum Start

Interessant ist der Vergleich zum vorigen Jahr: Da schlossen die Gladbacher den ersten Saison-Abschnitt nach 15 Spieltagen auf Platz 8 ab, aktuell steht Rang 12 zu Buche. Damit ist Borussia knapp besser platziert als Bremen und Bochum, rangiert aber zum Beispiel hinter dem FC Augsburg und Aufsteiger Heidenheim. Überdies droht gleich im neuen Jahr Ungemach, denn da treffen die Fohlen in den ersten sechs Begegnungen auf die Top-4 der Liga.

Bundesliga , 16. Spieltag

Auf eine holprige Phase nach dem Umbruch im Sommer inklusive des Trainerwechsels von Daniel Farke zu Seoane waren Borussias Verantwortliche natürlich eingestellt. Ein bisschen mehr aber hätte es doch sein dürfen angesichts der Qualität, die dieser Kader bietet.

Nur Darmstadt kassiert mehr Gegentore

Aber neben der Schwäche, eine Führung über die Ziellinie zu bringen, hat Seoane seinem Team auch die gravierenden Patzer in der Defensive nicht austreiben können. 35 Gegentore haben die Fohlen kassiert in 16 Begegnungen, nur Schlusslicht Darmstadt ist noch schlechter.

Nicht nur angesichts des heftigen Startprogramms im neuen Jahr ist den Fohlen also die Abstiegszone näher als Europa. Deutlich weitergekommen ist Gladbach unter Seoane noch nicht, auch wenn der Trainer es immerhin verstand, sein Team nach Rückschlägen jeweils ganz schnell wieder auf Kurs zu bringen.

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Unverkennbar ist auch ein spielerischer Fortschritt, doch insgesamt ist Borussia ein noch sehr instabiles Gebilde. Und auf ihren eigentlich eingeplanten Abwehrchef müssen die Fohlen weiterhin verzichten: Ko Itakura nimmt mit dem japanischen Team am Asien-Cup teil und wird wohl bis in den Februar hinein nicht für Borussia spielen können.

Nach der kurzen Winterpause bestreitet Borussia ihr erstes Testspiel am 6. Januar gegen die Go Ahead Eagles aus Deventer. Zum Ende der Hinrunde erwarten die Gladbacher im ersten Heimspiel des neuen Jahres am 14. Januar den formidablen Tabellendritten VfB Stuttgart.

Oliver Bitter

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach