Beide Trainer änderten ihre Startelf gegenüber den letzten Auftritten in der Liga jeweils auf einer Position. Bei 1860 München ersetzte Trainer Reiner Maurer im Vergleich zum 0:1 in Bochum Milchraum durch Vucicevic. SC-Coach Jos Luhukay konnte im Gegensatz zum 4:1 über Offenbach auf de Graef zurückgreifen, der für Gouiffe à Goufan spielte. Der Belgier kehrte in die Vierer-Abwehr-Kette zurück, Becker rückte nach vorne und nahm den freien Platz im Mittelfeld ein.
Der Aufsteiger zeigte in der Anfangsphase weder vor der Kulisse noch vor dem Gegner Respekt. Paderborn spielte engagiert nach vorne und stellte die "Löwen“ dabei vor einige Probleme. 1860 zeigte sich zunächst überrascht und kam zu keinen nennenswerten Möglichkeiten
Dennoch gingen die Hausherren in der 18. Minute in Führung - bezeichnend, dass eine Standardsituation dem 1:0 voranging. Der aufgerückte Hoffmann köpfte eine Baier-Ecke vor Brouwers unhaltbar für SC-Keeper Kruse ins Netz.
Der Führungstreffer gab dem Maurer-Team Selbstvertrauen. Geschickt ließen die "Löwen" im Mittelfeld nun Ball und Gegner laufen, jedoch fehlte der letzte Zug zum Tor. Im gesamten ersten Durchgang kamen die Süddeutschen trotz Feldüberlegenheit aus dem Spiel heraus nur zu einer einzigen Chance, doch Kolomaznik scheiterte mit seinem Drehschuss an Kruse (43.).
Paderborn benötigte einige Zeit, um sich vom Rückstand zu erholen. Dann aber kamen die Männer von Jos Luhukay nach einem gekonnten Doppelpass zwischen Ndjeng und Schüßler noch zur Riesenchance zum Ausgleich, doch Letzterer verzog freistehend vor 1860-Keeper Ochs (33.). So ging es mit dem 1:0 in die Kabinen.
Ohne personelle Veränderungen betraten beide Mannschaften wieder den Rasen. Und auch auf dem Platz änderte sich zunächst wenig. Paderborn setzte die "Löwen" wie zu Beginn des ersten Durchgangs unter Druck. Keine vier Minuten waren gespielt, als Ochs mit einem Blitzreflex gegen Müller den Ausgleich verhinderte. Und in der 56. Minute musste Ochs erneut sein ganzes Können aufbieten, um die mittlerweile glückliche 1860-Führung gegen Ndjeng zu verteidigen.
Erst danach konnten die Münchner die Partie wieder etwas offener gestalten. Schiedsrichter Matthias Anklam unterdrückte nun aufkommende Härte mit einigen Gelben Karten, dennoch wurde der Spielfluss immer öfter durch Fouls unterbunden.
Die Westfalen blieben weiter am Drücker und stürzten die Abwehr der "Löwen" von einer Verlegenheit in die nächste. Die Münchner waren fast nur noch mit der Defensive beschäftigt und verteidigten den Vorsprung mit viel Leidenschaft. Paderborn, das den Ausgleich längst verdient hätte, scheiterte aber am Unvermögen vor dem Tor oder an 1860-Keeper Ochs. Erst in der Schlussphase kam Reisinger gegen eine entblößte Paderborner Abwehr wieder zu Chancen, doch auch diese blieben ungenutzt, sodass die Partie mit dem knappen 1:0 endete.
Nur mit viel Glück gewann 1860 München mit 1:0 gegen den SC Paderborn. Der Aufsteiger hatte in der Allianz-Arena ein deutliches Chancenplus, scheiterte aber an den eigenen Nerven oder an 1860-Keeper Ochs. Durch den Zittersieg rückt 1860 München zumindest bis Sonntag auf einen Aufstiegsplatz vor.