Bundesliga

Die Analyse

Die Analyse

Bei 1860 München fehlte Walker, der mit der Schweizer Nationalmannschaft unterwegs war. Werner Lorant gab auf der linken Bahn Bender den Vorzug gegenüber Heldt. Winnie Schäfer mußte kurzfristig den verletzten Reich ersetzen, für ihn kam Ritter. Die Karlsruher hatten das Spiel in der ersten Halbzeit gut im Griff. Häßler bildete zusammen mit den beiden Stürmern Gilewicz und Dundee einen ersten effektiven Wellenbrecher. Dieser bereitete Kientz, Hamann (spielte für Walker) und Fach Probleme im Aufbau, zumal die Münchner Mittelfeldspieler eine zu große Lücke zu dieser Dreierreihe ließen, sich zu selten kurz anboten. Libero Hengen stand in der Regel vor seinen beiden Manndeckern Régis und Ritter, machte so die Räume eng. Auf den Außenbahnen standen Keller und Wück defensiv meist sicher, in der Mitte räumte Nyarko viel aus dem Weg. Der Ghanaer leitete zudem mit einem schnellen und überraschenden Paß auf Schepens die Karlsruher Führung ein. Der Ausgleich fiel, Zeichen der guten Abwehrarbeit des KSC über den ganzen Platz, durch eine Standardsituation. Bender war auch bei weiteren Freistößen und zahlreichen Eckbällen gefährlich, doch aus dem Spiel erarbeitete sich 1860 keine zwingende Situation. Nach der Pause wurden die "Löwen" stärker. Pelé und Nowak forderten häufiger die Bälle und bekamen sie auch. Dieser offensive Trend wurde noch dadurch verstärkt, daß Lorant Mittelfeldspieler Heldt für Stürmer Borimirov einwechselte. Der Raum zwischen Mittellinie und Strafraumgrenze, in der ersten Halbzeit häufig totes Land, wurde nun durch personelle Überzahl wesentlich mehr mit Leben erfüllt. In der Spitze reichte ein kopfballstarker Angreifer, Bodden, um die hohen und nun häufigeren Flanken von außen zu verarbeiten. 1860 hatte mehrere hochwertige Möglichkeiten, das 3:1 und damit die Entscheidung zu erzielen. Doch als diese ausgeblieben war, hatte die Mannschaft in der Endphase Schwierigkeiten, die Übersicht zu behalten. Der KSC verlegte seinen ersten Angriffsbereich dicht an das Tor des Gegners, erzeugte Druck. So entstand auch die Szene, in der nach einem Zweikampf zwischen Schroths und Pelé, den man durchaus auch als Foul des Ghanaers werten konnte, der Ball vor den Füßen des sträflich freien Dundees landete. Die Münchner waren durch den Pfiff des Unparteiischen verwirrt. Ob sie den Treffer ohne diese Konfusion verhindert hätten, ist fraglich