Bundesliga

Müllers Analyse tut dem BVB weh

Auch Kimmich ordnet Bayern-Sieg selbstkritisch ein

Müllers Analyse tut dem BVB weh

Doppelpack beim Tuchel-Debüt: Thomas Müller.

Doppelpack beim Tuchel-Debüt: Thomas Müller. IMAGO/Sportfoto Rudel

Oliver Kahn, der live im TV einen verbalen Schlagabtausch mit Lothar Matthäus auslöst; Matthäus, der Kahn offen der Lüge bezichtigt; das Management von Julian Nagelsmann, das dem Vorstandsboss klar widerspricht: Rund um das Topspiel gegen Borussia Dortmund entstand reichlich neuer Diskussionsstoff um den FC Bayern. Doch zumindest die Partie selbst lieferte keinen.

Mit einem 4:2-Heimsieg, dessen Resultat weitaus knapper klang, als es war, setzte der Rekordmeister am Samstagabend im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel ein Statement und eroberte die Tabellenführung vom BVB zurück. Umso bemerkenswerter, wie selbstkritisch die Beteiligten auf dem Rasen die eigene Leistung einstuften.

"Es ist schon noch Luft nach oben", betonte Thomas Müller, dem - in typischer Manier mit zwei goldrichtigen Positionierungen samt cleverer Abstauber - zum 25. Mal in der Bundesliga ein Doppelpack geglückt war, bei "Sky". Der Offensivmann, den Nagelsmann-Nachfolger Thomas Tuchel zurück hinter die Spitze Eric Maxim Choupo-Moting beordert hatte, monierte "viele einfache Ballverluste" und die "Chancenverwertung", die "mindestens drei, vielleicht vier Tore mehr" verhindert habe. "Wir haben schon noch viel Arbeit vor uns."

Müller: "Am Ende kam nicht mehr allzu viel Aufbäumen"

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Auch Joshua Kimmich hatte "noch einige spannende Chancen gesehen" und vermisste gleichzeitig die Spielkontrolle seiner Mannschaft. "Wir wollten das Spiel eigentlich nicht so wild gestalten und eigentlich noch einen Tick höher pressen. Das ist uns nicht so gelungen. Wir mussten fleißig sein, mussten das eine oder andere Mal hinterherlaufen, hatten auch einige gute Ballgewinne, aber leider auch zu viele Ballverluste. Das ist der Punkt, an dem wir ansetzen müssen." Es brauche "mehr Ruhephasen im Spiel".

Zu wild, zu fehlerbehaftet und doch mit einem nie gefährdeten Sieg? Für den BVB waren diese Analysen ein weiterer Tiefschlag an diesem Abend, zumal Müller noch Richtung Gegner anmerkte: "Am Ende kam trotz dieses 4:2 nicht mehr allzu viel Aufbäumen."

Zwar bleibt der BVB mit zwei Punkten Rückstand in Schlagdistanz zum FC Bayern. Doch Kimmich - und auch das war keine gute Nachricht für die Dortmunder - ist sich sicher: "Wir werden uns noch verbessern."

jpe