Bundesliga

Eintracht Frankfurt: Flügelflitzer Knauff trifft schon wieder

Toppmöller ändert die Grundordnung - Frankfurter Auswärtsmisere endet

Mit "positiver Energie" in neuer Rolle: Flügelflitzer Knauff trifft schon wieder

Trifft im zweiten Spiel in Folge: Ansgar Knauff.

Trifft im zweiten Spiel in Folge: Ansgar Knauff. IMAGO/Nordphoto

Ausgerechnet Knauff hatte am 5. November 2022 in Augsburg den 2:1-Siegtreffer erzielt. Danach blieben die Hessen in der Bundesliga auswärts 14-mal in Folge ohne Dreier, ehe abermals Knauff die Eintracht in Sinsheim auf die Siegerstraße brachte.

Knauff vollendet den schönsten Spielzug

Nach dem schönsten Spielzug der Partie über Aurelio Buta, Tuta und Fares Chaibi lauerte Knauff am zweiten Pfosten, um den Ball über die Linie zu drücken. "Wir haben immer gesagt, dass der ballferne Spieler auf den zweiten Pfosten durchgehen soll. Ich war im richtigen Raum und musste den Ball nur noch reinschießen", schildert der 21-Jährige sein Tor.

Analyse

Knauff profitierte von einer überraschenden Systemumstellung und spielte auf dem linken Flügel. Erstmals in dieser Saison baute die Eintracht das Spiel durchweg aus einer Viererkette heraus auf, nachdem sich zuletzt in Saloniki und gegen Heidenheim primär im Spiel gegen den Ball eine Viererkette gebildet hatte. Für Knauff bedeutete diese Umstellung, dass er nicht wie sonst als Schienenspieler agierte, sondern mit Linksverteidiger Philipp Max eine Absicherung hinter sich hatte.

Selbst TSG-Coach Pellegrino Matarazzo war überrascht: "Wir hatten damit gerechnet, dass Frankfurt mit Dreierkette aufbaut." Durch diese Umstellung konnte sich Knauff stärker auf das Offensivspiel fokussieren. Die Position vorne am Flügel sei Knauffs Lieblingsposition, sagt Toppmöller: "Da kann er durch seinen Speed immer wieder in den Rücken der Abwehr laufen und Eins-gegen-eins-Situationen lösen."

Toppmöller ist voll des Lobes

Nach schwierigen Monaten mit einer Operation an der Schulter und unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen ist Knauff plötzlich ein gefühlter Neuzugang. Schon gegen Heidenheim hatte er als Joker getroffen, nachdem er für Omar Marmoush im linken offensiven Halbfeld eingewechselt wurde.

Toppmöller ist voll des Lobes. "Es freut mich ungemein für ihn, weil er sich die Einsätze in den letzten Spielen verdient hat. Im Training hat er extrem gut gearbeitet. Man merkt, dass er mit einer positiven Energie unterwegs ist. Mit dieser Energie tut er uns unglaublich gut", meint der Coach und betont: "Ansgar ist ein super Junge, der zuhört, fleißig ist und sich weiterentwickeln will. Wir versuchen, ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen."

Am Sonntag trifft Knauff auf seinen Ex-Klub Borussia Dortmund. Viel spricht dafür, ihn nach den jüngsten Leistungen in der Elf zu belassen. Allerdings kehrt auch Mario Götze nach der Geburt seiner Tochter zurück. Der 31-Jährige wird sicherlich am Donnerstag gegen Helsinki (LIVE! bei kicker) spielen. Die Partie in der Conference League bietet sich zum Rotieren an. Einige Stammkräfte werden wohl eine Verschnaufpause erhalten.

Wohin mit Götze? Ein kleines Luxusproblem

Gegen Dortmund steht Toppmöller aber vor einer kniffligen Entscheidung. Hält er an der Grundordnung mit Viererkette fest, könnte es für Götze eng werden, da an Fares Chaibi nach dessen starker Leistung in Hoffenheim kein Weg vorbeiführt. Möglich erscheint aber auch eine Rückkehr zum 3-4-2-1 mit Knauff als linkem Schienenspieler und Götze sowie Chaibi in den offensiven Halbpositionen hinter Omar Marmoush. Ein kleines Luxusproblem für den Trainer.

Schwierig bleibt die Situation im Sturm. Omar Marmoush ist gut drauf und belohnte sich gegen Hoffenheim mit seinem fünften Pflichtspieltor in dieser Saison. Doch sollte der ägyptische Nationalspieler mal ausfallen, hätte Toppmöller ein nicht unerhebliches Problem. Jessic Ngankam ist in seiner derzeitigen Verfassung keine große Hilfe, Lucas Alario bietet sich im Training nicht an. Die Schwäche der Konkurrenz ist immerhin eine Chance für Nachwuchshoffnung Nacho Ferri (19).

Julian Franzke

Bilder zur Partie TSG 1899 Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt