Augen zu und durch: Kölns Ehret (li.) im Duell mit Bradley. picture-alliance
Borussia Mönchengladbachs Trainer Michael Frontzeck brachte nach der 1:2-Niederlage beim VfL Wolfsburg zwei Neue: An Stelle des verletzten Kapitäns Daems (Knie) spielte Jaures auf dem Posten des Linksverteidigers. Zudem erhielt Arango auf dem Flügel den Vorzug vor Matmour. Kölns Coach Zvonimir Soldo hingegen musste im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05 auf Womé verzichten. Der Kameruner fiel wegen eines Faserrisses in der Wade aus und wurde durch Schorsch vertreten.
Aufgrund der Tabellensituation beider Teams hatte wohl kaum jemand erwartet, dass das 75. Rheinderby mit offenem Visier bestritten werden würde. So kam es dann auch, beide Mannschaften riskierten zunächst nicht allzu viel, wobei die Kölner als Gastmannschaft naturgemäß defensiver auftraten. Gladbach investierte mehr, konnte sich aber ebenso wenig Torchancen erspielen wie die auf Konter lauernden Geißböcke. Knackpunkt dabei war hüben wie drüben die fehlende Passgenauigkeit, die den jeweiligen Abwehrreihen das Leben deutlich erleichterte.
Der 10. Spieltag
Es war keine gutklassige Begegnung, beide Mannschaften boten nur Stückwerk an und übertrafen sich nicht gerade mit Tempofußball oder sehenswerten Kombinationen. Folglich gab's den ersten nennenswerten Torschuss erst in der 25. Minute, als Mohamad einen Petit-Freistoß aus 40 Metern im Sechzehner mit dem Kopf leicht touchierte, dann aber an Borussen-Keeper Bailly scheiterte. Etwas später war das Duell für Schorsch schließlich gelaufen, der Ex-Madrilene wurde verletzungsbedingt durch McKenna ausgewechselt.
Kurz vor der Pause gab Arango per Freistoß, der knapp am rechten Torwinkel vorbei ging, ein Lebenszeichen der Gladbacher ab (39.), etwas später sorgte ein Geistesblitz von Podolski für die erste klare Gelegenheit des Duells, doch Ishiaku konnte das feine Zuspiel freistehend nicht verwerten (45.). Das war dann auch schon alles in einem zähen ersten Durchgang, der sicherlich nicht zu den besten Hälften in der Geschichte des Rheinderbys zählen wird.
Bemühte Gladbacher beißen sich die Zähne aus
Hindernis: Die Kölner Schorsch (li.) und Petit (re.) stehen Colautti im Weg. picture-alliance
Ohne personelle Änderungen ging es in die zweiten 45 Minuten, und auch am Geschehen auf dem Rasen änderte sich zunächst nichts. Zahlreiche Ungenauigkeiten unterbanden jedweden Spielfluss, allerdings konnten die Fohlen über Standards Gefahr entfachen: Arango zwang Kölns Keeper Mondragon per direktem Freistoß zum Eingreifen (56.), während wenige Sekunden später nach einer Ecke Novakovic Dantes Kopfball noch vor der Linie blockte.
In der Folge präsentierten sich die Gladbacher zusehends aktiver, im Prinzip spielte sich das meiste in der Kölner Hälfte ab, allerdings konnten sie weiterhin keine Durchschlagskraft entwickeln. Frontzeck reagierte und brachte mit Neuville und Friend ein neues Sturmduo, das allerdings erst einmal zusehen musste, wie Podolski den ersten Torschuss der Domstädter in Durchgang zwei abgab (76.). Auf der anderen Seite sorgte aber Mohamad für die größte Möglichkeit: Ein missglückter Klärungsversuch des Libanesen verlangte Mondragon nahezu alles ab (81.). Der Kolumbianer hielt sich jedoch schadlos, so dass es letztlich bei der Punkteteilung blieb.
Gladbach, das im DFB-Pokal nicht mehr dabei ist, reist in der Bundesliga am Samstag nach Hamburg. Köln dagegen muss am Dienstag im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Favoritenschreck Eintracht Trier antreten, ehe es am Samstag in der Liga Hannover zu Besuch hat.