Gladbachs Zé Antonio und Keeper Keller verhindern gegen Dortmunds Frei den Rückstand. dpa
Mit einer Änderung schickte Gladbachs Coach Jupp Henyckes sein Team nach dem 2:4 in Aachen aufs Feld: Thijs begann für den verletzten Bögelund (Muskelfaserriss). Ebenfalls eine verletzungsbedingte Personalwechsel nahm BVB-Coach Bert van Marwijk nach dem 1:0 gegen Hamburg vor: Für Valdez (ebenfalls Muskelfaserriss) spielte Smolarek.
In der Anfangsviertelstunde erarbeitete sich Gladbach gegen zunächst sehr tief stehende Dortmunder leichte Vorteile, ohne das daraus zwingende Chancen resultierten. Langsam aber sicher wagten sich danach die Westfalen, die immer wieder versuchten, mit langen Ballstafetten das Tempo herauszunehmen, weiter nach vorne. Die van Marwijk-Elf zeigte im Ansatz den einen oder anderen konstruktiven Angriff, meist über links (Dede), ließ es aber im Abschluss ebenfalls an Präzision fehlen.
Vieles spielte sich lange Zeit zwischen den Strafräumen ab, wo beide Teams die Räume sehr eng machten und so dem Gegner kaum Platz zur Entfaltung ließen. Hatte die Fohlenelf anfangs Vorteile, schickten sich im letzten Drittel der ersten Halbzeit dann die Schwarz-Gelben an, das Zepter zu übernehmen - und sie hatten Chancen: Wörns und Brzenska köpften drüber (30., 35.), Frei zielte völlig ungedeckt aus 16 Metern daneben (33.) und verstolperte allein vor Keller die beste Chance der Partie (38.).
BVB-Angreifer Frei zielt freistehend vorbei. dpa
Das sollte beim nächsten Angriff der Hausherren prompt bestraft werden: Thijs fand im rechten Halbfeld zunächst keine Anspielstation, ehe sich Kirch löste und rechts eingesetzt wurde. Seine Flanke flog in den Rücken der BVB-Abwehr, wo Kahe aus elf Metern per Rechtsschuss ins rechte Eck mit Saisontreffer Nummer vier vollendete (39.).
Der 5. Spieltag
Nach Wiederanpfiff begann Gladbach mit Delura für den blassen Insua. Dortmund erspielte sich ein optisches Übergewicht, auch weil die heimische Borussia erst ab der Mittellinie angriff. Doch die Offensivbemühungen der Gäste liefen zu schematisch ab, um die sichere Deckung der Heynckes-Elf aushebeln zu können. Der Kreativabteilung (Pienaar, Tinga) in der BVB-Zentrale fehlte es an Esprit, zudem waren die Spitzen Frei und Smolarek zugedeckt. Die Gastgeber verteidigten unaufgeregt und lauerten auf Konter. Die kamen, von Delura und Thijs eingeleitet, und in aussichtsreichen Positionen jeweils von Kahe vergeben (62., 65.).
Mit dem 18-jährigen Tyrala und Ricken für Frei und Kringe brachte Dortmunds Coach für die Schlussviertelstunde frische Kräfte. Immerhin ermöglichte der Youngster durch seinen Einsatz im Luftduell Smolarek den ersten Torschuss der Gäste in Durchgang zwei - Keller tauchte rechtzeitig ab und lenkte den gefährlichen Flachschuss des Polen um den Pfosten (76.).
Es sollte die einzige nennenswerte Aktion der Schwarz-Gelben und auch die letzte gewesen sein - der Schlussspurt des BVB fand nicht statt.
Gladbach behielt auch im dritten Spiel seine weiße Heimweste und springt zumindest für einen Tag an die Spitze. Dortmund enttäuschte vor allem im zweiten Durchgang auf der ganzen Linie und muss vor der Partie gegen Hannover am nächsten Freitag vor allem an seiner Abschlussschwäche arbeiten.