Bundesliga

SPIELBERICHT

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Beide Trainer hatten in ihren Mannschaften für kräftiges Stühlerücken gesorgt. Hannes Bongartz besetzte die beiden Außenpositionen seiner Viererkette neu; für den gesperrten Paßlack kam Hoersen ins Team, blieb insgesamt jedoch blaß; auf der linken Seite verteidigte Allzweckwaffe Schneider. Neu formiert auch das Mittelfeld (diesmal ohne den zuletzt enttäuschenden Hochstätter) mit Lupescu in der defensiven Rolle, dazu Nielsen und vor allem Pflipsen, kräftig offensiv orientiert.

Werder-Trainer Dörner stellte Eilts nach seiner Sperre wieder als Libero auf, Brand versuchte sich, wenn auch mit wenig Erfolg, im rechten Mittelfeld, Wiedener rückte ins zentrale Mittelfeld für Unger und versuchte sich als Bewacher von Pflipsen, hatte jedoch gegen den agilen Gladbacher Regisseur, der als einziger auch in der eher durchwachsenen Anfangsphase Glanzlichter setzen konnte, einen ganz schweren Stand.

Die Gäste begannen zwar mit nur einer Spitze (Labbadia), zu der sich ab und zu Bode auf der linken Seite gesellte, orientierten sich aber stark nach vorne, wenn auch zunächst ohne große Wirkung. Im Mittelfeld erarbeiteten sich die Borussen schnell ein Übergewicht, wobei vor allem Pflipsen und Effenberg, der viel Arbeit zwischen den Strafräumen leistete, die Akzente setzten. Schwer zu kontrollieren auch Juskowiak und Dahlin (der sich nach seinem Tor enorm steigerte), die immer wieder steil in den Raum geschickt wurden (Nielsen, Pflipsen, Effenberg) und Löcher in die Bremer Defensive rissen.

Mit größerem Engagement entschieden die Borussen die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich, entwickelten zwar wenig Druck über die Flügel, setzten aber mit schnellen Kombinationen dem Bremer Deckungsverband mächtig zu und gingen folgerichtig in Führung.

Erst der Gladbacher Doppelschlag kurz nach Wiederbeginn bewirkte einen Tempowechsel bei den Gästen: In den letzten 20 Minuten entwickelte Werder - sehr auffällig: Frings am rechten Flügel - endlich mehr Gefahr für Borussias Hintermannschaft und machte auch Abstimmungsprobleme der Gastgeber deutlich. Spät - und für eine Wende viel zu spät.

Enttäuschend insgesamt die Vorstellung der Bremer, vor allem im Mittelfeld. Brand war auf der rechten Seite praktisch verschenkt, Bode tauchte über weite Strecken völlig ab, Wiedener gegen Pflipsen überfordert, und Herzog bekam den Dirigentenstab erst gar nicht richtig in die Hand. Das Aufbäumen gegen die Niederlage fiel recht unauffällig aus, darüberhinaus gingen die Werderaner in der Schlußphase - als sie endlich zielstrebiger Richtung Kamps' Tor agierten - leichtfertig mit ihren Möglichkeiten (Bode) um.

Es berichten Frank Lußem und Oliver Bitter