Bundesliga

Meyer: "Wir wussten, dass es nicht unser Anspruch war"

Dortmund: Kobel-Vertreter geht als Vorbild voran

Meyer: "Wir wussten, dass es nicht unser Anspruch war"

War bei Union Berlin einer der Dortmunder Garanten zum Sieg: Keeper Alexander Meyer.

War bei Union Berlin einer der Dortmunder Garanten zum Sieg: Keeper Alexander Meyer. IMAGO/Contrast

"Wir wussten, was auf uns zukommt, dass es ein richtiger Kampf wird", erklärte Alexander Meyer nach dem 2:0 in Köpenick. "Wir sind am Anfang nicht gut reingekommen, da hat man auch die Verunsichertheit gemerkt vom letzten Wochenende (2:3 gegen Hoffenheim; Anm. d. Red.)", fuhr der Keeper fort.

Der 32-Jährige freute sich vor allem darüber, wie seine Mannschaft nach dem mauen Beginn reagierte: "Wir haben in so einer Atmosphäre dagegen gehalten und schnell den Switch bekommen, haben uns einige Chancen erarbeitet und sind 1:0 in Führung gegangen", fügte er an. In der zweiten Halbzeit habe man dann "auch gesehen, dass man nicht unbedingt immer den spielerischen Ansatz wählen muss, sondern auch mal einen einfachen Ball spielt. Da waren wir auch bei den zweiten Bällen da. Am Ende haben wir, denke ich, auch verdient gewonnen."

Meyer: "Jeder Einzelne war nicht zufrieden"

Der Erfolg bei den sich im Aufwind befindenden Eisernen kam just in eine Phase von nur einem Sieg aus fünf Spielen zuvor, mit der Heimpleite zuvor gegen die TSG. "Von außen ist bei uns natürlich immer einiges los", erklärte Meyer. "Aber es wusste jeder Bescheid. Jeder Einzelne war unter der Woche nicht zufrieden, dass wir das letzte Spiel nicht gewonnen haben. Wir wussten, dass es nicht gut genug und nicht unser Anspruch war. Wir hatten auch Zeit, darüber zu reden."

Das trainieren wir jede Woche. Natürlich braucht auch das Quäntchen Glück, man versucht, sich einfach groß zu machen.

Alexander Meyer

Umso wichtiger sei daher die Leistung der Samstagpartie bei Union ("Jeder hat die Meter gemacht") gewesen. Als ein "Zeichen für die Jungen", die zuletzt nicht so viel gespielt hätten, bezeichnete Meyer zudem die Leistung von Karim Adeyemi, der sich zu Beginn des Spiels erst habe reinfinden müssen, sich dann aber steigerte und vor der Pause ein Traumtor zum 1:0 erzielte. Nur so gehe es, als Team erfolgreich zu sein.

Der Torhüter selbst, der abermals für die mit muskulären Problemen erneut pausierende Dortmunder Nummer eins Gregor Kobel zum Einsatz kam, hielt den Kasten für sein Team in gleich zwei Schlüsselszenen sauber: Erst in der sechsten Spielminute, als er einen Schuss von Lucas Tousart mit dem Fuß entscheidend ablenkte, dann nach der Pause in der 56. Minute gegen Kevin Volland, der aus weniger als elf Metern frei zum Schuss gekommen war. Meyer kommentierte die zweite Glanzparade bescheiden: "Das trainieren wir jede Woche. Natürlich braucht auch das Quäntchen Glück, man versucht, sich einfach groß zu machen."

Verantwortung trotz Nummer-zwei-Rolle

Dass es ihn bei Kobels in Kürze anstehender Rückkehr schnell wieder auf die Ersatzbank verschlagen könnte, sei für ihn kein Problem. "Ich weiß, wie meine Situation in Dortmund ist. Wenn Greg verletzt ist, muss ich da sein. Da muss ich zeigen, dass man sich auf mich darauf verlassen kann", erklärte Meyer, der trotz seiner Rolle als "nur" die Nummer zwei im Tor zuletzt auch in der Öffentlichkeit immer wieder Verantwortung übernahm.  

"Ich bin natürlich nicht mehr der Jüngste, nur Reus und Hummels sind älter", verdeutlicht er. "Ich habe zwar einen anderen Weg hinter mir. Aber wenn man bei Borussia Dortmund unter Vertrag ist, dann weiß man, dass man auch Rede und Antwort stehen muss." Und zwar in guten wie in schlechten Zeiten. "Heute steht man natürlich gerne zur Verfügung. Aber auch letzte Woche gehört es dazu, dass man sich den Journalisten stellt."

jom

Bilder zur Partie Union Berlin gegen Borussia Dortmund