Bundesliga

Matarazzo: "Das kann unsere größte Waffe werden"

Hoffenheims Trainer über den verschärften Konkurrenzkampf

Matarazzo: "Das kann unsere größte Waffe werden"

TSG-Coach Pellegrino Matarazzo freut sich über den dank der jüngsten Verpflichtungen verschärften Konkurrenzkampf.

TSG-Coach Pellegrino Matarazzo freut sich über den dank der jüngsten Verpflichtungen verschärften Konkurrenzkampf. IMAGO/Jan Huebner

Wout Weghorst traf für die Niederlande, Andrej Kramaric für Kroatien, Ozan Kabak für die Türkei, Maximilian Beier für die deutsche U 21 … Pellegrino Matarazzo registrierte "viele positive Erlebnisse und Ergebnisse" seiner Nationalspieler auf den verschiedensten Länderspielreisen, "das tut gut, man kommt mit viel Energie und breiter Brust zurück, auch die Spieler hier hatten zwei gute Wochen", versicherte Hoffenheims Cheftrainer. Doch noch mehr freut sich der 45-Jährige über die nunmehr enorm verschärfte Konkurrenzsituation innerhalb seines Aufgebotes, das durch die jüngsten Verpflichtungen von Mergim Berisha aus Augsburg und Anton Stach aus Mainz eine weitere quantitative wie qualitative Aufwertung erfuhr.

"Ich freue mich extrem über diesen Konkurrenzkampf, der natürlich gekoppelt mit Respekt und Akzeptanz unsere größte Waffe werden kann", erklärte Matarazzo, "denn das schafft Drucksituationen, eine Schärfe und eine Qualitätserhöhung im Training. Zudem haben wir auch im Spiel mehr Möglichkeiten zu agieren und zu reagieren." Trotz der nun deutlich kniffligeren Herausforderung, die jeweils schlagkräftigste Elf zu finden und einzustellen, "habe ich Spaß, diese Aufgabe zu lösen. Und solange die Spieler diese Situation auch verstehen, ist dieser Konkurrenzkampf sehr willkommen".

Denn das dürfte die Wahrscheinlichkeit minimieren, durch Nachlässigkeiten das vorhandene Potenzial nicht auszuschöpfen und am Ende unter Wert abzuschneiden, wie es der TSG in den beiden vorherigen Spielzeiten passierte. "Es geht immer um den nächsten Schritt, darum, den Anspruch hoch zu halten und gierig zu bleiben", mahnt und fordert Matarazzo, "wir wollen immer mehr. Und wo das Endpotenzial dieser Mannschaft liegt, kann ich nicht in Zahlen ausdrücken. Gerade durch die beiden Neuen wird sich in den nächsten Wochen herauskristallisieren, wie sich diese Mannschaft am besten zusammenstellt."

Fragezeichen hinter Beier - Trio steht wieder parat

Zwar steht hinter dem Einsatz von Beier noch ein Fragezeichen, der U-21-Nationalspieler hatte im Länderspiel im Kosovo (3:0) einen Schlag in die Kniekehle abbekommen, dafür sind die zuletzt angeschlagenen Kevin Akpoguma und Kabak ebenso wieder fit wie Pavel Kaderabek und Umut Tohumcu. Da wird es bei der TSG nicht nur eng für einen Platz in der Startelf, sondern auch für einen auf der Bank. Leistungsdruck, der nur förderlich sein kann.

In Köln aber wartet nun die bislang laufstärkste Mannschaft der Liga auf die TSG. Der FC spulte im Schnitt 123,4 Kilometer pro Spiel ab. Doch auch Hoffenheim hat sich in dieser Kategorie einen Spitzenplatz erlaufen und liegt hinter Heidenheim (122,6 km) aktuell auf Rang drei (121,3 km). "Köln hat eine sehr intensive Spielweise, sie laufen und sie sprinten sehr viel", weiß Matarazzo, "dazu bringen sie eine außergewöhnliche Körperlichkeit und Härte mit. Da müssen wir klar sein, geradlinig spielen und nicht in Schönheit sterben. Wir müssen die Eins-gegen-eins-Duelle annehmen und uns durchsetzen. Erst im Laufe des Spiels ergeben sich Räume und man kann auch Fußball spielen."

Hoffenheim seit sieben Gastspielen in Köln unbesiegt

Grundsätzlich scheinen die Kölner der TSG zu liegen, seit sieben Gastspielen sind die Kraichgauer in der Domstadt unbesiegt (4 Siege, 3 Remis), insgesamt holte Hoffenheim in Köln in der 1. Liga schon 22 Punkte, mehr als bei jedem anderen Gegner, und mit 51 Toren traf Hoffenheim auch gegen keinen anderen Klub so häufig. Dennoch warnt Matarazzo, die mit nur einem Punkt auf dem Konto mäßig gestarteten Kölner zu unterschätzen, "das ist die größte Gefahr, so eine Mannschaft zu unterschätzen, es liegt an uns, diese Schärfe vor der Länderspielpause wieder reinzukriegen". Der Konkurrenzdruck spricht jedenfalls dafür.

Michael Pfeifer

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