Es ist alles ein paar Nummern kleiner als bei Mesut Özil, dessen Ankunft bei Fenerbahce in Istanbul die Massen bewegte, doch auch Yunus Malli wird in Trabzon mit offenen Armen empfangen. Als der 28-Jährige am Samstag in der türkischen Hafenstadt landete, gab er seine ersten Interviews, sagte, dass er glücklich und aufgeregt sei. Nun gehe es darum, die letzten Details des Transfers zu klären.
Das Ende eines großen und letztlich teuren Missverständnisses steht bevor. "Hier kann ich zu einem besseren Spieler werden", hatte Malli nach seinem Wechsel im Januar 2017 von Mainz nach Wolfsburg gehofft. 12,5 Millionen Euro investierte damals VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe in die Dienste des Spielmachers, der die Offensive der damals irrlichternden Niedersachsen beleben sollte. Jedoch: Malli kam sportlich nie wirklich an in Wolfsburg, absolvierte für den VfL in vier Jahren lediglich 69 Ligaspiele, schoss sieben Tore und bereitete weitere sieben vor. Auch eine Leihe zu Union Berlin in der vergangenen Rückrunde (13 Einsätze, ein Assist) sorgte nicht für eine Veränderung seiner Situation.
Spielersteckbrief Malli
Malli verzichtet für Neuanfang auf viel Geld
In Wolfsburg hatte Malli keine Zukunft mehr, im Sommer endet der Vertrag. Trainer Oliver Glasner betonte vor wenigen Tagen noch einmal, dass er für den Spielmacher keine Verwendung hat. "Ich habe ihm gesagt, dass ich andere Spieler ein Stück weit vor ihm sehe." Der Spieler war nun gefordert: Malli, in Wolfsburg einer der Spitzenverdiener, verzichtet auf viel Geld, um beim aktuellen Tabellensiebten Trabzonspor einen Neuanfang in der SüperLig zu starten.
