2. Bundesliga

Verpasstes Meisterstück wird in Darmstadt zur Nebensache

Lilien feiern Bundesliga-Rückkehr

"Malle ist nur einmal im Jahr": Verpasstes Meisterstück wird in Darmstadt zur Nebensache

Feiern nach einem 0:4 - die Bundesliga-Aufsteiger des SV Darmstadt 98.

Feiern nach einem 0:4 - die Bundesliga-Aufsteiger des SV Darmstadt 98. IMAGO/HMB-Media

Gebannt sammelten sich die Spieler der Darmstädter nach Abpfiff an der Seitenlinie um den Bildschirm, der die Geschehnisse in Regensburg zeigte. Kurz zuvor waren die Lilien, die seit vergangenem Freitag als Aufsteiger in die Bundesliga feststehen, mit 0:4 in Fürth unter die Räder gekommen.

Dennoch sah alles nach dem Gewinn der Meisterschaft im deutschen Unterhaus aus, schließlich führte der Jahn zum Zeitpunkt des Abpfiffs im Ronhof noch mit 2:1. Doch bekanntlich drehte der 1. FC Heidenheim auf dramatische Art und Weise in der Nachspielzeit die Partie und entriss den Hessen damit in letzter Sekunde die Schale, die Trainer Torsten Lieberknecht und sein Team unbedingt in die Höhe halten wollten.

Präsident Fritsch: "Ich sag es jetzt mal - Scheißegal"

"Wir wollten alle unbedingt die Schale", beteuerte Kapitän Fabian Holland nach der Partie bei "Sky". Doch es sollte nicht sein. "Es ist ein bisschen Wasser auf den Wein", beschrieb Präsident Rüdiger Fritsch die Situation. "Es ist im Moment ein bisschen traurig, wir hätten gerne die Schale genommen. Aber ich sag es jetzt mal - Scheißegal!", so der Präsident. 

Denn aufgestiegen ist der SVD natürlich trotzdem, diesen Fakt feierte die Mannschaft bereits am vergangenen Wochenende, als sie zu einer dreitägigen Mallorca-Reise aufbrachen. Fehlte dadurch der letzte Punch für das Saisonfinale? Die Fans jedenfalls nahmen auch die Niederlage in Fürth mit Humor. "Malle ist nur einmal im Jahr" sangen sie bereits unmittelbar nach Abpfiff und feierten ihre Mannschaft, bei der auch deshalb die Trauer schnell verflog und in Freude überging. 

Wenn wir heute nicht lachen und glücklich sein können, wann dann?

Klaus Gjasula

"Die Fans sind brutal, wirklich richtig geil. Man muss den Moment einfach genießen. Wenn wir heute nicht lachen und glücklich sein können, wann dann?", stellte etwa Klaus Gjasula im Interview fest.

Lieberknecht tätowiert den "Schlüssel des Erfolges"

Getrübt wurde die Freude über den Aufstieg also nur kurz - und ein Garant für den Erfolg war auch schnell gefunden: Ein Talisman, ein Goldener Schlüssel, der mit den Darmstädtern von Kabine zu Kabine reiste. Er "wurde bei vielen auf dem Körper verewigt", verriet Holland. Und einer der vielen ist auch Trainer Lieberknecht, der den Spielern versprochen hatte, sich den "Schlüssel des Erfolges" auf die linke Wade zu tätowieren. "Das hat sie anscheinend angetrieben", vermutete der Coach augenzwinkernd. 

Der Schlüssel wird auch in der kommenden Saison Teil der Darmstädter Reisegruppe sein, die dann nicht mehr im Ronhof feiern wird - sondern vielleicht im Signal Iduna Park oder der Allianz Arena.

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