Bundesliga

Mainz-Kapitän Widmer: "Ich kann Positivität reinbringen"

Fünf Monate nach der Fuß-OP steht das Comeback bevor

Mainz-Kapitän Widmer im Interview: "Ich kann Positivität reinbringen"

Sieht seinem Comeback für Mainz entgegen: Silvan Widmer.

Sieht seinem Comeback für Mainz entgegen: Silvan Widmer. picture alliance/dpa/Revierfoto

Das sensationelle 3:1 gegen den FC Bayern am 29. Spieltag der Vorsaison ist die bisher vorletzte Partie von Widmer. Von der mittlerweile zwölf Spiele andauernden Sieglos-Serie erlebte er nur die erste Partie auf dem Platz mit. "Silvan kommt ohne Vorbelastung in die Gruppe und möchte sie pushen. Das tut in unserer Situation gut", betont Trainer Bo Svensson. Die Chance, dass der Schweizer Nationalspieler beim Wiedersehen mit dem Rekordmeister (Samstag, 18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Startelf steht, scheint groß. "Die Laufwerte im Training sehen sehr, sehr gut aus, fußballerisch auch, aber er ist nach der langen Pause noch nicht ganz auf 100 Prozent", erklärt Svensson.

Herr Widmer, wie gut haben Sie den ersten 90-Minuten-Einsatz am Wochenende beim 13:0 gegen eine Ahrtal-Auswahl überstanden?

Von der Intensität her ist das nicht zu vergleichen mit einem Bundesligaspiel, von daher war auch die Belastung nicht so hoch. Ich habe es gut überstanden.

Trainer Bo Svensson hat gesagt, er steht im Austausch mit Ihnen, ob Sie sich bereit fühlen für einen Startelfeinsatz in der Bundesliga, wie ist der aktuelle Stand?

Ich fühle mich in den Trainingseinheiten echt gut und versuche in jeder Übung so viel Gas zu geben wie möglich. Einerseits, um mir selbst zu zeigen, ich bin wieder bereit. Andererseits, um auch dem Trainer das Gefühl zu geben, dass er eine Option mehr hat und wieder auf mich zählen kann.

Ist es von Vorteil, dass sie nicht vorbelastet sind, was die lange Sieglosserie betrifft?

Ja, natürlich. Ich stand lange Zeit nicht auf dem Platz und bin mit einem etwas kleineren Rucksack zur Mannschaft zurückgekehrt und kann jetzt mehr Positivität reinbringen.

Wie schwer war es, fünf Monate nicht eingreifen zu können?

Es war eine lange Zeit, die nicht immer einfach war. Ich finde, ich habe es gut gemeistert. Überall habe ich versucht, das Maximum herauszuholen, in der Physio, in der Ernährung, in der Erholung - damit ich so schnell und so fit wie möglich auf den Platz zurückkehre.

Anfangs war von einem Eingriff an der Ferse die Rede, später von der Achillessehne - was war es genau?

Die Operation betraf beides.

War es Ihre erste große Zwangspause in der Karriere?

Ich war mal wegen einer größeren Muskelverletzung zwei Monate raus, aber fünf Monate lang bin ich zum ersten Mal ausgefallen, es war also eine neue Erfahrung.

Bayern, Bochum, Leipzig und Darmstadt - die nächsten Gegner sind sehr unterschiedlich. Was kann oder vielleicht sogar, was muss man erreichen aufgrund der eigenen sportlichen Situation?

Ich will nicht von müssen sprechen, was die Punktausbeute betrifft, aber wir müssen jedes Spiel so angehen, als ob wir es gewinnen wollen. Und wir müssen uns immer auf das nächste Spiel fokussieren und nicht so weit in die Zukunft blicken. Wir haben das Bayern-Spiel vor der Brust, das wird hart genug. Wir werden alles dafür tun, dass die drei Punkte in Mainz bleiben.

Die Freistellung von Anwar El Ghazi schlägt medial hohe Wellen - belastet es die Mannschaft?

Seine Freistellung ist aus sportlicher Sicht schade. Aber der Vorgang an sich wird die Mannschaft in den nächsten Tagen nicht belasten.

Interview: Michael Ebert

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