Verfolgung: Die Mainzer Schürrle und Löw (re.) sind hinter Stuttgarts Gebhart her. picture alliance
Beim 1. FSV Mainz 05 gab es nach der 0:2-Auswärtsniederlage bei Eintracht Frankfurt zwei Wechsel: Karhan und Soto spielten an Stelle von Amri (Gelb-Rot-Sperre, Bänderriss) und Polanski (Bank).
Stuttgarts Trainer Christian Gross brachte im Vergleich zum erlösenden 3:1 im Champions-League-Heimspiel gegen Unirea Urziceni Niedermeier für den Gelb-gesperrten Tasci.
Die Anfangsphase gehörte ganz klar Mainz 05. Ivanschitz schoss nach 100 Sekunden freistehend aus sieben Metern drüber. Die Rheinhessen zeigten großen Zug zum Tor, überbrückten das Mittelfeld schnell. Der VfB fand dagegen schwer ins Spiel, tat sich gegen die aufmerksame Defensive der Mainzer zunächst schwer, bewies aber höchstmögliche Effektivität, als mit der ersten Chance die Führung gelang: Boka flankte hart von der linken Seite in den Strafraum, Pogrebnyak war am schnellsten und vollendete mit der Hüfte aus kurzer Distanz (11.).
Nun war die Partie ausgeglichen, eng umkämpft, aber ohne besondere Höhepunkte. Der Ballbesitz wechselte ständig, es gelang keinem der Kontrahenten, die gute Ordnung des Gegners entscheidend durcheinander zu bringen.
Intensität und Tempo waren hoch, Spielkultur, strukturiertes Offensivspiel dagegen wurden effektiv unterbunden. Von beiden Seiten. Die Räume waren sehr eng, Passwege gut zugestellt. Ein Spiel für Taktikfüchse und Disziplinfanatiker.
Der 16. Spieltag
Erst gegen Ende der ersten Hälfte gab's wieder Torraumszenen. Hoogland scheiterte aber aus spitzem Winkel an Lehmann, Müller parierte auf der anderen Seite gegen einen Kopfballaufsetzer von Marica fantastisch im linken Eck.
Nach der Pause stand der VfB etwas tiefer, griff später an, überließ Mainz zunächst die Initiative und konzentrierte sich auf eine stabile Abwehr, lauerte aber auf schnelle Gegenstöße. Mainz rannte unermüdlich an. Unter Zuhilfenahme beider Flügel sollte die VfB-Abwehr ausgehebelt werden. Bei einem Schürrle-Kopfball war die Distanz von 13 Metern aber zu groß, um Lehmann in Verlegenheit zu bringen. Noveski köpfte nach Karhan-Ecke knapp drüber.
Je länger die Partie dauerte, desto ideenloser nahmen sich die Angriffsversuche der Mainzer aus. Einsatz und Bereitschaft überzeugten, Durchschlagskraft und Kreativität enttäuschten ein wenig. Der Aufwand des clever agierenden VfB, den Vorsprung zu verteidigen, wurde geringer. Das eigene Offensivspiel der Schwaben war aber ebenfalls überschaubar. Die Torhüter Müller und Lehmann hatten wenig Beschäftigung.
In der Schlussphase kam nochmal viel Hektik auf. Vor allem Bancé und Lehmann lieferten sich gleich einige Scharmützel. Zunächst attackierte Bancé den Torhüter, der auf dem Platz behandelt werden musste. In der 86. Minute aber "revanchierte" sich Lehmann: Der Ex-Nationalkeeper hatte den Ball sicher, ging aber auf Bancé zu und trat dem Mainzer auf den Fuß. Strafstoß für den FSV und Rot für Lehmann. Polanski ließ sich die Chance nicht entgehen und schoss sicher mit rechts ins rechte Eck (90.). Der eingewechselte Torhüter Ulreich hatte sich für die andere Ecke entschieden.
Eine insgesamt gerechte Punkteteilung, über die aber noch viel erzählt werden wird. Lehmann, zuletzt schon mit einer Geldstrafe versehen, leistete dem VfB einen Bärendienst. Mainz ist zu Hause weiter ungeschlagen.
Mainz muss am Freitag bei Schalke 04 antreten. Die Stuttgarter haben am Samstag ein Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim.