Jürgen Klopp, Coach der 05er, änderte seine Startformation gegenüber dem 0:1 bei Borussia Mönchengladbach am vergangenen Bundesligaspieltag auf zwei Positionen:den verletzten Gerber (Leistenbeschwerden) ersetzte Niclas Weiland, für Zidan stürmte Auer. In seinem ersten Spiel als Trainer auf der Bank von Bayer 04 Leverkusen nahm Michael Skibbe im Vergleich zum letzten Spiel von Interims-Coach Rudi Völler ( 1:1-Unentschieden gegen Bielefeld in der heimischen BayArena) vier Veränderungen vor: Juan, Rolfes, Schneider und Krzynowek spielten statt Madouni, Castro, Babic und Lazovic.
Beide Teams standen im ausverkauften Stadion am Bruchweg unter Zugzwang. Während Mainz dringend einen "Dreier" im Abstiegskampf benötigte, mussten die Leverkusener zusehen, den Kontakt nach oben nicht abreißen zu lassen.
In der Anfangsphase konnte sich keine der beiden Mannschaften nennenswerte Torgelegenheiten erarbeiten. Die 05er wirkten in der Vorwärtsbewegung zwar engagiert, aber wenig einfallsreich, während die Skibbe-Schützlinge vor allem auf die Sicherung der Defensive bedacht waren und bei ihren vereinzelt vorgetragenen Gegenstößen kaum zum Abschluss kamen. Nach zwanzig Minuten hatten die Mainzer zwei kleinere Gelegenheiten durch da Silva und Auer vorzuweisen, während bei Bayer Berbatov den einzigen Torschuss abgegeben hatte.
Ab Mitte der ersten Halbzeit suchten die Gastgeber dann entschiedener den Weg zum Tor von Leverkusen, hatten durch Auer, da Silva und Ruman einige Male die Gelegenheit zur Führung, scheiterten jedoch an Butt oder am eigenen Unvermögen. Die Leverkusener agierten weiterhin passiv, brachten in der Offensive kaum Konstruktives zu Stande und konnten letztlich von Glück reden, mit einem 0:0 in die Halbzeit zu gehen.
Die zweite Halbzeit, die beide Teams unverändert in Angriff nahmen, begann mit einem Paukenschlag: Nach einem Schuss von da Silva von der Strafraumgrenze konnte Butt den Ball nur zur Seite abwehren, woraufhin Auer zur vermeintlichen Führung einschob. Doch der Assistent an der Linie hatte beim Schuss von da Silva eine Abseitsstellung Auers gesehen und die Fahne gehoben (48.).
Mainz blieb weiter am Drücker und kam wenig später durch Ruman zur Führung, als der tschechische Neuzugang nach schönem Zuspiel von da Silva aus zehn Metern halblinker Position abzog und Roque Junior das Leder unhaltbar für Butt ins Netz lenkte (56.).
Nun verstärkten die Leverkusener die Offensive und liefen prompt in einen Mainzer Konter, den erneut Ruman zum Abschluss bringen wollte, zuvor jedoch von Athirson von hinten zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied sofort auf Elfmeter. Thurk ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher ins linke untere Eck (60.).
Bayer reagierte mit wütenden, aber unkoordinierten Angriffen und offenbarte bei einer Standardsituation der Mainzer große Probleme in der Zuordnung, die wiederum Ruman zur Entscheidung nutzte. Mutterseelenallein stand der Tscheche nach einer Freistoßflanke von da Silva am Fünfmeterraum und durfte ungestört zum 3:0 einnicken (75.).
Leverkusen kam zwar durch einen überlegten Schlenzer des eingewechselten Barnetta noch zum 1:3-Anschlusstreffer (79.), war aber in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr in der Lage, den Zwei-Tore-Rückstand wett zu machen, so dass es beim verdienten Sieg der Mainzer blieb.
Mainz 05 feierte den ersten Heimsieg der laufenden Saison und hat sich dadurch ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen können. Michael Skibbes Debüt auf der Leverkusener Trainerbank ging dagegen völlig daneben. Um das Saisonziel – Einzug ins internationale Geschäft – realisieren zu können, werden sich die Bayer-Akteure in den kommenden Spielen erheblich steigern müssen.