FSV-Trainer Jürgen Klopp ging nach dem 2:0-Erfolg über den isländischen Vertreter IB Keflavik in der UEFA-Cup-Qualifikation mit exakt der gleichen Startelf in die Partie gegen Bremen. So bildeten wiederum Thurk, Ruman und Auer die vorderste Front der Rheinhessen. Werder-Coach Thomas Schaaf nahm nach dem enttäuschenden 1:2 beim FC Basel in der Champions-League-Qualifikation zwei Änderungen in der Defensive vor. Owomoyela und Schulz ersetzten Davala sowie van Damme auf den Außenpositionen in der Abwehrkette. Im Sturm ging das bewährte Duo Klose/Klasnic auf Torejagd.
Nach verhaltenem Beginn beider Mannschaften fanden zunächst die Hausherren besser in die Partie. Eine verunglückte Abwehr von Naldo nutzte Babatz aus 18 Metern zum ersten Warnschuss, doch das Leder ging am Kasten der Bremer vorbei (8.). In der Folgezeit erhöhten die Rheinhessen weiter die Schlagzahl und schnürten die Hanseaten in deren eigener Hälfte ein. Zunächst konnte Werder-Keeper Reinke einen Freistoß von da Silva gerade noch aus dem kurzen Eck fischen, kurz darauf blockte die Bremer Hintermannschaft einen Schuss von Ruman im letzten Moment ab (11.). Die Schaaf-Schützlinge kamen in dieser Phase des Spiels nur schwer in die Offensive, das gewohnt flüssige Kombinationsspiel über Spielmacher Micoud fand kaum statt. Hingegen konnten die Mainzer oft nur durch Fouls gebremst werden, wodurch deren Drang nach vorne bereits im Mittelfeld gestoppt wurde. Ausgerechnet in dieser Phase schlug Werder Bremen eiskalt zu: Klose bediente durch die Gasse Sturmpartner Klasnic, der zunächst Friedrich vernaschte und dann trocken ins rechte Eck zur 1:0-Führung vollstreckte (21.). Nach dem Rückstand war Mainz sichtlich geschockt, dem Aufbauspiel fehlte nun die Präzision und die Bremer standen jetzt besser in der Defensive. In der 31. Minute war es wiederum Klasnic, der aus halblinker Position abzog, doch FSV-Torwart Wache hatte diesmal keine Probleme. Fünf Minuten später musste sich der Schlussmann erneut strecken, als er einen abgefälschten Frings-Knaller gerade noch zur Ecke lenken konnte (36.). Erst in der Schlussphase der zweiten Hälfte kam die Klopp-Elf wieder besser in die Partie. So war es in der 44. Minute Gerber, der einen Schuss nach Auer-Vorarbeit an den Pfosten setzte. Zur Halbzeit blieb es jedoch bei der knappen Führung für die Werderaner.
Beide Teams kamen unverändert aus den Kabinen, diesmal erwischten aber die Gäste aus Bremen den besseren Start, ohne sich jedoch ernsthafte Torchancen zu erarbeiten. Dem FSV fehlte die zündende Idee, um die Bremer Hintermannschaft auszuhebeln, viel zu oft versuchten es die Gastgeber durch die Mitte. Trotzdem kamen die Mainzer in der 59. Minute zu einer hochkarätigen Torchance: Nach einer schönen Kombination über Friedrich und Ruman kommt Gerber alleine vor Reinke an die Kugel, doch der Werder-Schlussmann klärt in letzter Sekunde zum Eckball. Die Bremer waren also gewarnt, wieder mehr für die Offensive zu tun und legten nach. Schulz brachte Borowski ins Spiel, der direkt weiterleitete auf den gestarteten Klose, und der Nationalspieler netzte überlegt zum 2:0 ein (62.). Jetzt hatten die Bremer leichtes Spiel, denn Mainz kam bis zum Spielende nicht mehr richtig gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Die Hanseaten schalteten einen Gang zurück und verwalteten den Zwei-Tore-Vorsprung souverän. Zwei Schüsse von Borowski (72.) und Micoud (73.) waren die letzten offensiven Höhepunkte dieser Begegnung, die in Werder Bremen einen absolut verdienten Sieger fand.
Mainz 05 ist nach zwei Niederlagen und bislang ohne eigenen Treffer denkbar schlecht in die neue Saison gestartet und muss vor allem torgefährlicher werden. Werder Bremen hingegen startet mit zwei Siegen optimal in diese Spielzeit und belegt hinter den Bayern Rang zwei.