Thomas Stehle: Gleich Torschütze beim lang ersehnten Bundesliga-Comeback. dpa
Der Mainzer Trainer Jürgen Klopp nahm im Vergleich zum Remis beim 1.FC Nürnberg zwei Wechsel in der Startformation vor: Gunesch und Diakité ersetzten den angeschlagen von der mazedonischen Nationalmannschaft zurückgekehrten Noveski sowie Azaouagh.
Klopps Gegenüber Michael Frontzeck tauschte seine beim 2:1 über den VfL Bochum siegreiche Elf hingegen nur auf einer Position: Stehle rotierte an Stelle des verletzten Pinto (Sprunggelenk) ins Team.
Beide Teams ließen es speziell in den ersten 25 Minuten äußerst gemächlich angehen. Dichte Räume, viele Querpässe - so könnte man die Anfangsphase zusammenfassen. In den Strafräumen passierte gar nichts, "kontrollierte Defensive" lautete die Devise.
So sahen die Zuschauer im Mainzer Bruchwegstadion die erste Torchance gar erst in der 27. Minute. Eine tolle Kombination über Gerber und Cha konnte Edu aus kurzer Distanz allerdings nicht nutzen. Dennoch mussten die Mainzer nicht lange warten: Nur zwei Minuten später erreichte ein Querschläger völlig unverhofft FSV-Verteidiger Rose, der den Ball aus zwölf Metern in die Maschen setzte.
Aachen zeigte sich nicht geschockt und spielte weiter nach vorne. So schafften es die Gäste quasi im Gegenzug, die Führung der Heimelf zu egalisieren: Einen Eckball von der linken Seite konnte Wache per Faustabwehr nicht klären und so gelangte das Leder auf Umwegen zu Stehle, der aus kurzer Distanz zum unerwarteten Ausgleich einschieben konnte (33.). Damit aber nicht genug, nur fünf Minuten später konnte Rösler für die Gäste per Sonntagsschuss gar noch den zweiten Treffer besorgen. Der ehemalige Fürther zog von der linken Seitenlinie aus gut 25 Metern einfach ab und überraschte so den Mainzer Keeper, der nicht rechtzeitig in das rechte untere Eck abtauchen konnte.
Der 7. Spieltag
Der Mainzer Torschütze Rose hatte quasi mit dem Pausenpfiff zwar mit einem fulminanten Freistoß aus 20 Metern noch die dicke Chance zum Ausgleich, Alemannen-Keeper Nicht klärte jedoch glänzend und rettete so die Gästeführung über die Nachspielzeit (45+1.).
Den zweiten Durchgang nahmen beide Teams ohne Wechsel in Angriff. Die Partie lief nahtlos auf dem hohen Tempo der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit weiter, auch wenn sich zunächst auf beiden Seiten keine zwingenden Torchancen ergaben. Hitzig geführte Duelle und einige wenige Unbeherrschtheiten prägten das Geschehen.
Nach 66 Minuten war es dann aber Ebbers, der um ein Haar das Spiel hätte entscheiden können. Erst degradierte er Gegenspieler Cha zum Statisten, dann spitzelte er den Ball in Richtung des Mainzer Gehäuses. Wache berührte die Kugel noch entscheidend und so sprang sie anstatt in den Kasten nur an den linken Innenpfosten.
Heiß umkämpft: Mainz und Aachen schenkten sich nichts. dpa
Mainz drängte jedoch weiter auf den Ausgleich. Klopp stärkte mit Azaouagh und Jovanovic weiter die Offensive, die Gäste hingegen agierten zusehends passiver. So war es dann auch Joker Jovanovic, der kurz nach seiner Einwechslung beinahe "gestochen" hätte: Eine Rechtsflanke von Neu-Nationalspieler Friedrich erreichte den Stürmer im Fünfmeterraum, allerdings konnte dieser das Spielgerät nicht kontrollieren und schoss deutlich über das Tor.
Im Gegenzug fiel dann die Entscheidung. Einen blitzsauberen Konter über Schlaudraff und Rösler vollendete Ebbers aus kurzer Distanz und brachte seine Aachener somit - wenn auch nur für wenige Stunden - an die Tabellenspitze (78.). Nur zwei Minuten später hätte Schlaudraff mit dem nächsten Konter dann gar noch den vierten Gästetreffer markiert, sein Abschluss verpasste das lange Eck jedoch um Zentimeter.
So blieb es beim 3:1-Auswärtserfolg der Gäste vom Tivoli. Die Mainzer haben durch die Niederlage etwas den Anschluss an das gesicherte Tabellenmittelfeld verpasst und sind am nächsten Spieltag in Bielefeld gefordert. Die Alemannia hingegen macht es sich in höheren Gefilden bequem und kann dem Aufsteigerduell gegen Cottbus am nächsten Spieltag äußerst entspannt entgegen blicken.