2. Bundesliga

1. FC Magdeburg: Déjà-vu gegen Düsseldorf

Erinnerungen an das DFB-Pokal-Achtelfinale Anfang Dezember werden wach

Magdeburgs Déjà-vu gegen Düsseldorf

Zeigte sich über die Art und Weise der Niederlage gegen Düsseldorf verärgert: Magdeburgs Trainer Christian Titz.

Zeigte sich über die Art und Weise der Niederlage gegen Düsseldorf verärgert: Magdeburgs Trainer Christian Titz. IMAGO/Christian Schroedter

Heimspiel gegen Düsseldorf, zur Pause führt der 1. FC Magdeburg - und verlässt nach 90 Minuten das Feld mit hängenden Köpfen. Nicht nur Fortuna-Coach Daniel Thioune sah am Samstagnachmittag "viele Parallelen" zwischen dem Ligaspiel und dem DFB-Pokal-Achtelfinale elf Tage zuvor. Auch FCM-Trainer Christian Titz wähnte sich bei der 2:3-Niederlage seines Teams wohl in einem Déjà-vu.

Im Pokalduell Anfang Dezember war sein Team durch Baris Atik im ersten Durchgang mit 1:0 in Führung gegangen, gab das Spiel in der absoluten Schlussphase aber noch aus der Hand und musste sich nach einem späten Doppelschlag von Jona Niemiec noch geschlagen geben.

Im Aufeinandertreffen in der Liga war nun nur eines anders: "Magdeburg hat heute deutlich besser gespielt und wir einen Tick schlechter als im Pokal", gab Thioune auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu und bezeichnete gar ein Remis als eigentlich gerechtes Ergebnis.

"Hatten nicht das Gefühl, dass die Partie noch kippen kann"

Tatsächlich war Magdeburg im ersten Durchgang die spielbestimmende Mannschaft, schnürte die Fortuna phasenweise regelrecht ein und ging völlig verdient durch Tore von Herbert Bockhorn und Xavier Amaechi mit einer 2:0-Führung in die Pause - Thioune wähnte sich mit den zwei Gegentoren noch gut bedient.

"Wir gehen mit einem 2:0 in die Pause und hatten nicht das Gefühl, dass diese Partie noch kippen kann, da wir insbesondere hinten sicher gestanden haben", analysierte Titz die Gefühlslage seiner Mannschaft zur Halbzeit. Doch nur 21 Sekunden nach Wiederanpfiff sorgte Vincent Vermeij mit dem Anschlusstreffer für erste Verunsicherung bei den Hausherren und brachte die Düsseldorfer ins Rollen.

Titz ärgert sich über zu leichte Gegentore

Das Spiel sei anschließend "hin- und hergeschwappt" - mit Umschaltmomenten auf beiden Seiten, so Titz. Das vermeintliche 3:1 von Luc Castaignos verhinderte Fortune Tim Oberdorf mit einer grandiosen Rettungstat (52.), danach nahm das Unglück aus FCM-Sicht seinen Lauf: Shinta Appelkamp sorgte in der 70. Minute für den Ausgleich, ehe Vermeij fünf Minuten später nach einem individuellen Fehler von Daniel Elfadli den Doppelpack schnürte und die Partie komplett auf den Kopf stellte.

"Beim Ausgleich verteidigen wir ganz schlecht auf der letzten Linie. Drei Spieler bleiben einfach stehen und schauen zu. Und beim 3:2 laden wir mit einem individuellen Fehlpass den Gegner ein", ärgerte sich Magdeburgs Trainer im Nachgang über die Gegentore.

Wir haben uns um den verdienten Lohn gebracht, das Spiel hätten wir so nicht aus der Hand geben dürfen.

Christian Titz über das 2:3 gegen Fortuna Düsseldorf

Sein Team setzte danach zwar nochmal zu einer Schlussoffensive an und hatte noch einige Möglichkeiten, die beste bei einer Doppelchance von Atik (83.). Doch es half nichts mehr, Magdeburg verließ erneut als Verlierer die heimische MDCC-Arena. "Es ist sehr enttäuschend, da war deutlich mehr drin", faste Torschütze Bockhorn kurz zusammen. 

Niederlage gegen Düsseldorf "Abbild der Hinrunde"

Titz wurde aber noch schärfer in seiner Analyse: "Die Partie war das Abbild der Hinrunde. Wir kontrollieren oft fußballerisch, bringen uns dann aber selbst um den Ertrag." Zwei Dinge hätten sich über die Saison hingezogen und "sich heute finalisiert": Erstens die "Konsequenz des Verteidigens", die seinem Team immer wieder abgehe, wodurch der Gegner durch leichte Fehler zu oft eingeladen werde. Und zweitens der "letzte Schuss an Konsequenz" bei der Chancenverwertung, wie auch bei der 2:3-Niederlage zu erkennen war.

"Die Niederlage heute war eigenes Verschulden. Wir haben uns um den verdienten Lohn gebracht, das Spiel hätten wir so nicht aus der Hand geben dürfen", resümierte ein sichtlich enttäuschter Trainer.

Auch sein Kapitän Amara Condé pflichtete ihm bei: "Es passiert uns zu oft, dass wir aus der Pause kommen und dann dem Gegner das Spiel schenken." Das Team müsse sich nun hinterfragen, woran es liege, dass man das eigene Spiel nicht über 90 Minuten durchziehen könne. Die beiden Spiele gegen Düsseldorf binnen elf Tagen sind dabei sicherlich ein gutes Anschauungsmaterial.

vfa

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