Bundesliga

Magaths Nachfolge: Schwarz ist der Favorit

Hertha will mit neuem Trainer in die neue Saison

Magaths Nachfolge: Schwarz ist der Favorit

Rückkehr in die Bundesliga? Hertha BSC buhlt um Coach Sandro Schwarz.

Rückkehr in die Bundesliga? Hertha BSC buhlt um Coach Sandro Schwarz. IMAGO/ITAR-TASS

Der frühere Mainzer Bundesliga-Coach, unter dem seinerzeit der jetzige Hertha-Profi Suat Serdar heranreifte, arbeitet seit Oktober 2020 für Dynamo Moskau. Seinen ursprünglich bis 2022 befristeten Vertrag hatte er kurz vor Weihnachten bis 2024 verlängert. Anders als die deutschen Trainer Markus Gisdol (Lok Moskau) und Daniel Farke (FK Krasnodar), die Russland nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine verließen, blieb Schwarz nach reiflicher Überlegung in Moskau. "Ich glaube, dass in solch einer Situation die Sicherheit das Wichtigste ist und dass ich nicht der Mensch bin, der da einfach nur auf sich schaut und sagt: Ich setzte mich ins nächste Flugzeug und bin hier weg", hatte Schwarz in einer Pressekonferenz Anfang März erklärt. "Es geht nicht um mich. Ich fühle mich verantwortlich und werde hier im Klub bleiben." Unterstützung für seine Entscheidung erhielt er von seinem vormaligen Co-Trainer, dem ukrainischen Ex-Bundesligaprofi Andrey Voronin ("Sandro hat alles richtig gemacht. Er kann in Moskau nicht einfach alles liegen lassen").

Bobic hegt höchste Wertschätzung für Schwarz

Nach der Saison, in der Dynamo in der Premier Liga aktuell auf Rang zwei hinter Zenit St. Petersburg liegt und am Mittwoch im Pokalhalbfinale auf Zweitligist Alania Wladikawkas trifft, könnte Schwarz‘ erfolgreiche Mission in Moskau dennoch zu Ende gehen. Berlin lockt: Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic hatte schon zu seinen Frankfurter Zeiten höchste Wertschätzung für Schwarz‘ Wirken.

Jetzt will er mit dem 43-Jährigen in Berlin das hinbekommen, was im ersten Bobic-Jahr bei Hertha nicht funktionierte: Kontinuität auf der Trainerposition. Dem von Sportdirektor Arne Friedrich und den Klub-Gremien forcierten Verbleib von Vorjahres-Retter Pal Dardai hatte Bobic, der am 1. Juni 2021 seine Arbeit in Berlin aufnahm, vor Jahresfrist gegen seine innere Überzeugung zugestimmt. Zwischen Bobic und Dardai passte es nie wirklich, im November musste der Ungar gehen. Unter dem glücklosen Dardai-Nachfolger Tayfun Korkut rutschte Hertha noch weiter ab. Erst mit dem Mitte März installierten Felix Magath bekam das angeknockte Team Halt und die Kurve. Zehn Punkte aus sechs Spielen sind angesichts der Vorzeichen und Umstände eine höchst respektable Zwischenbilanz.

Hertha plant langfristig

Dennoch soll nach der Rettungsmission, die Hertha am Samstag vollenden will, Schluss sein für Magath. Hertha will sich langfristig aufstellen. Im Herbst hatte Bobic von Domenico Tedesco, der dann im Dezember bei RB Leipzig einstieg, und von Borussia Dortmunds Technischem Direktor Edin Terzic Absagen kassiert. Niko Kovac, seit dem Aus in Monaco zum Jahreswechsel ohne Engagement, hat sich bis zuletzt nicht für eine Rückkehr in seine Heimatstadt Berlin begeistern können. Jetzt will Bobic Schwarz.

Steffen Rohr

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