Bundesliga

"Lügenbaron" Nagelsmann? "Am Ende war es die Wahrheit"

Bayern-Coach nimmt Stellung zu den Wechseln von RB-Spielern und -Staff

"Lügenbaron" Nagelsmann? "Am Ende war es die Wahrheit"

Julian Nagelsmann

Julian Nagelsmann imago images/Sven Simon

Vor allem in den sozialen Medien kursierte zuletzt das Wort "Lügenbaron" in Zusammenhang mit Nagelsmann und seinem Wechsel nach München. Er lese das schon, gab der Coach am Freitag zu. Einerseits sagte er dazu: "Das lasse ich nicht zu nah an mich ran." Andererseits verspürte Nagelsmann dann aber doch das Bedürfnis, sich zu erklären, was er ausführlich tat.

"Natürlich hab ich damals auf der Pressekonferenz gesagt, dass ich keine Spieler und Staffmitglieder mitnehme." Bekanntlich sind neben zahlreichen Mitgliedern des Betreuerstabs auch Marcel Sabitzer und Dayot Upamecano zum Rekordmeister gewechselt. Dennoch habe seine damalige Erklärung, dass es nicht so kommen werde, ganz einfache Gründe. "Wenn du da sitzt und sagst: 'Ich will auf jeden Fall sechs Spieler und sieben Staffmitglieder mitnehmen.' Dann weiß ich nicht, ob jeder Fan dann sagt: 'Okay, das ist jetzt besser' und die Fans würden morgen klatschen. Das glaube ich nicht. Sondern er würde es genauso ungut finden, wie wenn du in dem Moment sagst, dass es noch nicht geplant ist, jemanden mitzunehmen."

Nagelsmann: "Ich habe die alle mitgebracht, die sind wegen mir dahin"

Außerdem unterstrich er, dass es zum damaligen Zeitpunkt noch kein einziges Gespräch mit einem Bayern-Mitarbeiter gegeben habe, weil der Wechsel so schnell vonstatten ging. "Deshalb konnte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht entscheiden, ob ich jemanden mitnehmen muss oder darf."

Außerdem könne auch nicht die Rede davon sein, dass er den Verein ausgebeutet habe. "Mit Ausnahme von Max Pelka (Psychologe, Anm. d. Red.) ist jeder der Mitarbeiter mit mir nach Leipzig gekommen und war dort kein langjähriger Mitarbeiter, der da zehn Jahre gearbeitet hat. Sondern ich habe die alle mitgebracht, die sind wegen mir dahin."

Upamecano? "Damit hatte ich gar nichts zu tun"

Und auch zu den beiden Spielerwechseln nahm Nagelsmann Stellung. "Bei Upamecano war vor meiner Unterschrift bei Bayern schon klar, dass er geht", erklärt der Trainer. "Da gab es Momente, wo ich mich geärgert habe, dass er weg ist und zu Bayern geht. Damit hatte ich gar nichts zu tun."

Sabitzer? "Ganz so schlecht ist das für Leipzig nicht gelaufen"

Bleibt noch Sabitzer. Auch dafür fällt Nagelsmann ein Argument ein, warum Leipzig eigentlich froh sein kann, dass der Wechsel diesen Sommer zustande kam. "Bei Sabi muss man sagen, dass RB seinen Vertrag mit ihm nicht verlängert bekommen hat." Der Spieler habe sich letztlich dagegen entschieden, zu verlängern. "Dann ist es nicht so schlecht für Leipzig, dass wir einen Spieler nächstes Jahr nicht ablösefrei holen, sondern noch ein bissel was überweisen. Ganz so schlecht ist das für Leipzig nicht gelaufen."

So kommt Nagelsmann, was die damalige Pressekonferenz in Leipzig anbelangt, zu dem Schluss: "Am Ende war es die Wahrheit in der Situation." Außerdem hätten er und sein Trainerteam Leipzig ja auch etwas gegeben, ist der 34-Jährige überzeugt. "Wir haben in zwei Jahren etwas erreicht, einen guten Geist in den Klub gebracht und ihn weiterentwickelt."

"Der Hass und Unmut sind teilweise fragwürdig"

"Der Hass und Unmut sind teilweise fragwürdig - ganz unabhängig von meiner Person", kritisiert Nagelsmann vor seiner Rückkehr. Aus Trainersicht sei ihm das aber egal. "Von mir aus können auch alle 34.000 pfeifen. Das ist halt so. Ich höre auf rechts eh nicht mehr so gut. Dann stört mich das auch nicht." So wird der Samstagabend wohl doch eher ungemütlich.

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