Im Kampf um die internationalen Plätze hatte der FC Liverpool am frühen Sonntagabend Tottenham an der Anfield Road zu Gast. Gegen schwächelnde Spurs gingen die Hausherren als Favorit ins Spiel - und legten los wie die Feuerwehr:
Liverpool dominant - Spurs von der Rolle
Mit der ersten Chance ging der LFC durch Jones' Direktabnahme in Führung (3.). Nur zwei Minuten später erhöhten spielfreudige Reds, die mit Konaté, Elliott und Luis Diaz anstatt von Matip, Henderson und Diogo Jota begonnen hatten, auf 2:0, als Luis Diaz nach Vorarbeit von Gakpo einnetzte (5.). Die Spurs kamen überhaupt nicht ins Spiel, wirkten sehr unsicher. Immer wieder schlichen sich fatale Fehlpässe ins Aufbauspiel ein, die Bälle waren viel zu schnell wieder weg, in Zweikämpfen war Liverpool immer einen Schritt schneller.
So dauerte es nicht lange bis zum 3:0: Nach Romeros klarem Foulspiel an Gakpo gab es Elfmeter, den Salah souverän oben mittig verwandelte (15.). Vieles erinnerte an die Blamage genau eine Woche zuvor, als die Londoner beim 1:6 in Newcastle nach 21 Minuten bereits mit 0:5 hinten gelegen hatten.
Kane mit dem Anschluss
Premier League, 34. Spieltag
Doch nach einer knappen halben Stunde wurde das Spiel der Hausherren ungenauer. Durch viele kleinere Fehler kamen die Spurs unverhofft zu Chancen: Erst klärte van Dijk Sons Abschluss kurz vor der Linie (39.), dann netzte Kane nach Flanke von Perisic volley ein (39.). Tottenham hatte nun Oberwasser: Alisson rettete per Fußabwehr stark gegen Kulusevski (41.), Son traf per Schlenzer den Pfosten, stand zuvor allerdings im Abseits (43.).
Und die Gäste nahmen den Schwung mit in Hälfte zwei. Von der Dominanz des LFC war nicht mehr viel zu sehen. Im Gegenteil: Die Spurs waren am Drücker - und hatten gleich mehrfach die Chance auf den Anschluss: Son (54.) und Romero (55.) scheiterten am Pfosten, Pedro Porro aus der Distanz an Allison (57.).
In dieser Phase wackelte Liverpool bedenklich, doch nach einer knappen Stunde rissen die Reds das Spiel wieder an sich und hatten es nun besser im Griff.
Richarlison mit dem 3:3
Es sah nach einem ungefährdeten 3:1-Erfolg aus, doch in der Schlussphase nahm die Partie nochmal Fahrt auf - und wie: Erst erzielte Son in der 77. Minute aus dem Nichts den Anschluss, in der Nachspielzeit versetzte Richarlison die mitgereisten Londoner Fans dann in Ekstase: Einen Freistoß von Son köpfte der Joker per Aufsetzer ein (90.+3).
Diogo Jota macht den Wahnsinn perfekt
Wer allerdings dachte, dass es dabei bleibt, der irrte sich, denn knapp eine Minute später setzte Diogo Jota dem Wahnsinn in Anfield die Krone auf: Nach einem Fehler von Lucas Moura schob der Offensivmann rechts unten zum 4:3 ein (90.+4) und schoss den LFC damit an den Spurs vorbei auf Rang fünf.