Nach vier Siegen aus den ersten vier Ligaspielen in 2023 könnte man meinen, dass beim SV Darmstadt 98 in den entscheidenden Wochen im Aufstiegsrennen der Schlendrian einsetzt. In den jüngsten beiden Partien fuhren die Hessen lediglich einen mauen Zähler ein.
Doch Vorsicht: In den zwei Duellen stand der SVD mit dem Hamburger SV (1:1) und den Heidenheimern (0:1) den Hauptkonkurrenten um den Aufstieg gegenüber.
Zweite Saisonniederlage für den SVD
Die jetzt geschehene Niederlage an der Ostalb nahm die Elf vom Böllenfaltor dennoch ein wenig mit. War sie doch die erste Niederlage seit dem ersten Spieltag in Regensburg (0:2).
"Kurz nach dem Spiel ist die Enttäuschung natürlich groß, obwohl man in Heidenheim auch einmal verlieren kann", offenbarte Kapitän Fabian Holland nach Spielende.
Auch Keeper Marcel Schuhen wollte sich mit der ersten Liga-Niederlage seit vergangenem Juli nicht so wirklich anfreunden. "Es war ein gefühltes Unentschieden-Spiel, in dem die Mannschaft gewinnt, die das erste Tor macht."
"Viele falsche Entscheidungen"
Dieses erzielte bekanntermaßen die Elf von der Brenz. In quasi letzter Sekunde verschätzte sich Thomas Isherwood bei einem langen Ball - und auch sein Nebenmann Christoph Zimmermann machte im Zweikampf mit Tim Kleindienst nicht die beste Figur. Der Ball erreichte folglich Stefan Schimmer, dessen Pass Jan-Niklas Beste vollendete (89.).
Lieberknechts Auftrag, den "besten Kopfballspieler der Liga" Kleindienst im Verbund zu verteidigen, gelang 90 Minuten. Umso bitterer, dass ein individueller Fehler die Lilien spät um den Ertrag brachte. "Viele falsche Entscheidungen" habe man laut dem 49-jährigen Fußballlehrer getroffen.
Vorsprung auf Rang drei schmilzt
Jetzt beginne die Phase, "wo auch der Kopf eine große Rolle" spielt. Wenig verwundlich, ist der Vorsprung des Spitzenreiters auf den Relegationsrang doch zuletzt rapide dahin geschmolzen.
Hatten die Darmstädter vor zwei Wochen noch acht Punkte Vorsprung auf die Heidenheimer, sind es jetzt nur noch zwei. Es bahnt sich ein enger Dreierkampf um die ersten drei Ränge an.
Von zunehmendem Druck will Kapitän Holland hingegen nichts wissen. "Das Spiel wird uns aber überhaupt nicht umhauen, wir werden nächste Woche wieder da sein", kündigte er an.