Bundesliga

Mainz 05: Heidel und Schmidt kehren zurück - Trainer Lichte freigestellt

Früherer Manager des FSV wird Mitglied des Vorstands

Mainz 05: Heidel und Schmidt kehren zurück - Trainer Lichte freigestellt

Zwei kommen, einer geht: Jan-Moritz Lichte (l.) wurde freigestellt, Christian Heidel und Martin Schmidt (r.) kehren als Funktionäre zum FSV zurück.

Zwei kommen, einer geht: Jan-Moritz Lichte (l.) wurde freigestellt, Christian Heidel und Martin Schmidt (r.) kehren als Funktionäre zum FSV zurück. picture-alliance

Nach dem letzten Pflichtspiel der Saison, dem dramatischen Pokal-Aus gegen Zweitligist VfL Bochum, hatte der Mainzer Vorstandsvorsitzende Stefan Hofmann verlautbaren lassen, dass er das anstehende Weihnachtsfest vor allem mit Telefonieren verbringen würde. Das, was man ehemals Drähte nannte, sie glühten gen Mallorca.

Herkules-Aufgaben warten

Auf der spanischen Urlaubsinsel lebt mittlerweile Heidel und der 57-Jährige geriet rund um den Abschied von Sportvorstand Rouven Schröder in den Fokus als möglicher Rückkehrer in den Mainzer Vorstand. Aus der Möglichkeit wurde nun ein Fakt, Heidel ist zurück und hat große Themen abzuarbeiten. Dabei zur Seite stehen wird ihm Martin Schmidt. Der 53-jährige Schweizer, der bis 2017 selbst als Cheftrainer bei den Mainzern tätig war, kehrt ebenfalls zurück an den Bruchweg - allerdings als Sportdirektor, der nach Vereinsangaben zwischen Vorstand und Profibereich fungieren soll.

Lichte ist nicht mehr Cheftrainer - Siewert interimsmäßig in Verantwortung

Heidel und Schmidt müssen nun schnell einen neuen Trainer finden, der die Mannschaft zurück auf Kurs bringt. Denn der bisherige Coach Jan-Moritz Lichte wurde am Montagabend ebenfalls freigestellt. Der 40-Jährige hatte den Klub im September übernommen, konnte allerdings nur einen Sieg verbuchen. Lichte wird den Rheinhessen aber vermutlich erhalten bleiben. "Wir haben mit ihm vereinbart, dass wir uns mit einem gewissen zeitlichen Abstand zusammensetzen und besprechen, inwieweit es eine zukünftige Aufgabe für ihn bei Mainz 05 geben kann", wird Hofmann in einer Mitteilung zitiert. Interimsweise wird die Mannschaft nun von NLZ-Cheftrainer Jan Siewert betreut.

Jan-Moritz Lichte

Jan-Moritz Lichte hatte die Mainzer Profimannschaft im September übernommen - mit etwas Abstand soll er wieder in den Verein integriert werden. imago images

Hartnäckige Gerüchte um Bo Svensson

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der frühere Mainzer Spieler Bo Svensson den Neubeginn auf der Trainerbank einleiten könnte. Der 41-jährige Däne war nach seiner Spielerkarriere beim FSV (2007 bis 2014, 122 Pflichtspiele, 1 Tor) von Juli 2017 bis Juli 2019 Nachwuchstrainer der Rheinhessen und ist aktuell beim RB Salzburg-"Zulieferer" FC Liefering als Coach tätig.

Allerdings ist es mit neuen Kräften auf diesen Ebenen nicht getan, zumal auch diese beiden echte Herkulesaufgaben bewältigen müssen. Erstens muss ohne Geld ein Kader umgebaut werden, dem es nicht unbedingt an Qualität, dafür umso mehr an Mentalität mangelt und der damit eine Mainzer Kerntugend vermissen lässt.

Zweitens muss einer Truppe, die zuletzt binnen kürzester Zeit zwei Cheftrainer verschlissen hat, eine Hierarchie verliehen werden - und das mitten in der Saison und im Angesicht des drohenden Abstiegs.

Dass beim DFB-Pokal-Aus gegen Bochum einen Tag vor Heiligabend ausgerechnet der zwischenzeitlich aussortierte Adam Szalai, der spät verpflichtete Kevin Stöger und "Enfant terrible" Jean-Philippe Mateta, zuletzt näher am Wahnsinn als am Genie, im Elfmeterschießen (0:3) Verantwortung übernahmen und kläglich scheiterten, spricht Bände.

meb/bst/pau

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