Bundesliga

"Lichtblick" Kozuki bereitet derzeit S04 die meiste Freude

Schalke: Aydin empfiehlt sich für Einsatz gegen Köln

"Lichtblick" Kozuki bereitet derzeit die meiste Freude

Seine Leistung hob sich von der seiner Kollegen ab: Soichiro Kozuki.

Seine Leistung hob sich von der seiner Kollegen ab: Soichiro Kozuki. IMAGO/Eibner

Wie schon in Frankfurt machte auch gegen Leipzig ein Schalker auf sich aufmerksam, der bis zum Sommer noch in der 5. Liga beim 1. FC Düren kickte. Soichiro Kozuki krönte seine achtbare Darbietung wenigstens mit dem Ehrentreffer beim 1:6 gegen RB. Trainer Thomas Reis, von dessen auf Aggressivität und Offensivmut ausgelegter Spielphilosophie so gut wie gar nichts umgesetzt worden war, bezeichnete Kozuki als "Lichtblick".

Ein schönes Lob für den unbekümmerten Japaner. Jedoch muss es einem zu denken geben, wenn nun schon zum wiederholten Male (Testspiele in der Vorbereitung inklusive) ein Spieler aus dem Profikader heraussticht, der bis vor Kurzem noch für die U 23 in der Regionalliga kickte. Das sagt doch einiges aus über eine Mannschaft, deren Einstellung und Qualität Kapitän Danny Latza mit Blick auf das 1:6 offen in Frage stellte.

Schalke hatte sich in der Pause (0:4) "eingeschworen", verriet Latza später. Die Spieler wollten nach dem Seitenwechsel "mit einer positiven Körpersprache" zu Werke gehen. Phasenweise funktionierte das.

Nach Kozukis Tor zum zwischenzeitlichen 1:4 traten die Gelsenkirchener, sofort leidenschaftlich angepeitscht von ihren zur Pause noch pfeifenden Anhängern, mal ein paar Minuten kraftstrotzend auf, allerdings herrschte insgesamt schnell wieder Luftpumpen-Alarm auf dem Feld.

Ausnahme Aydin

Mehmet Aydin war eine der ganz großen Ausnahmen, für die dies weniger galt. Er war zur Pause für den völlig überforderten Jere Uronen eingewechselt worden und zeigte in ungewohnter Rolle auf der linken Seite Biss in seinen Aktionen. Hängen geblieben ist vor allem seine beherzte Direktabnahme aus der zweiten Reihe (63.). Der Ball zischte nur knapp am Tor vorbei. "Ich habe gefühlt, dass ich gut drauf war", sagte Aydin. Er wollte unbedingt vorangehen.

Das markante Auftreten gehört grundsätzlich zu den Eigenschaften des 20-Jährigen, gleichwohl hat er auch unter Reis bislang eher einen schweren Stand. Das nagt an dem Eigengewächs, das sich, angesprochen auf die vielen bisherigen Nichtberücksichtigungen, ebenso diplomatisch wie professionell äußerte: "Gefühle muss man manchmal unterdrücken und einfach nur Gas geben."

Im Moment macht er wieder einen guten Eindruck

Thomas Reis über Mehmet Aydin

Reis sagt: "Seine Leistungen sind manchmal sehr wechselhaft, das hat man auch im Trainingslager gesehen. Im Moment macht er wieder einen guten Eindruck. Bei seinen Zweikämpfen gegen Leipzig waren ein paar gute Aktionen dabei." Auch Aydin unterliefen Fehler, mit seinem Power-Auftritt nach der Pause hat er sich aber für einen Einsatz am Sonntag gegen den 1. FC Köln (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) empfohlen. Königblau braucht jetzt Kernigkeit, mehr denn je.

Toni Lieto

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