Bundesliga

Latza: Einstellung und Qualität? "Diesmal hat beides gefehlt"

Schalke: Klartext vom Kapitän nach dem 1:6

Latza: Einstellung und Qualität? "Diesmal hat beides gefehlt"

Schalkes Kapitän Danny Latza war bedient.

Schalkes Kapitän Danny Latza war bedient. IMAGO/Kirchner-Media

Wieder einmal war es eine klare Sache gegen Leipzig. Nach den 0:3-, 0:4- und 0:5-Niederlagen in den vorherigen drei Partien sieht die Bilanz mit Blick auf die jüngsten vier Duelle gegen RB nun so aus: 0 Punkte, 1:18 Tore. Die Leistung beim 1:6 im ersten Schalker Heimspiel dieses Jahres war die reinste Zumutung. Etliche entsetzte Zuschauer flüchteten aus der Arena.

Statt von "spielstarken Leipzigern" und einem "sehr starken Gegner" zu faseln, fassten sich die Königsblauen anschließend aber an die eigene Nase - was sie ehrt nach einer absolut erstligauntauglichen Darbietung. Kapitän Danny Latza war richtig sauer, auf sich und seine Teamkollegen. Er sprach von einer "desolaten Leistung" und stellte offen und ehrlich Einstellung und Qualität der Mannschaft in Frage. "Diesmal hat beides gefehlt", sagte Latza. Dieser Kader wirkt am Ende der Wintertransferphase wie ein bereits bewusst für die 2. Liga zusammengestelltes Ensemble.

Wir wussten gar nicht so richtig, welcher Mann eigentlich zu wem gehört.

Danny Latza

"Wir haben vor allem in der ersten Hälfte die direkten Duelle immer verloren und so gut wie keine Zweikämpfe gewonnen", monierte Latza. "Wir sind viel geschwommen, haben viel übergeben und wussten gar nicht so richtig, welcher Mann eigentlich zu wem gehört."

Die Gelsenkirchener haben nach der Hinrunde neun Punkte gesammelt und damit nur zwei Zähler mehr als zum selben Zeitpunkt der Abstiegssaison 2020/21. Damals mussten sie am Ende mit 16 Punkten runter - das ist mit Abstand die mieseste Erstliga-Ausbeute seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung 1995. Nach den ersten beiden Resultaten dieses Jahres, dem 0:3 in Frankfurt und dem 1:6-Desaster nun gegen RB, muss man sich ernsthaft Sorgen darüber machen, ob die Königsblauen überhaupt noch einmal eingreifen können in den Abstiegskampf.

17 Abschiedsspiele statt 17 Endspiele?

Im Moment wäre es keine Überraschung, wenn der Tabellenletzte erneut bereits kurz nach Ostern als Absteiger feststehen würde - wie 2021. Seinerzeit ging der 20. April (0:1 in Bielefeld) als der Tag in die S04-Annalen ein, an dem der Niedergang besiegelt wurde. 17 Partien haben die Schalker jetzt noch vor sich. Aktuell muss man konstatieren: Das sind womöglich keine 17 Endspiele mehr, sondern 17 Abschiedsspiele.

Toni Lieto

"… dann hätte man nichts in der Bundesliga zu suchen": Ratloser Reis auf Schalke

alle Videos in der Übersicht