Mainz verteidigt clever
Leverkusens Trainer Roger Schmidt musste im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg in der Champions League bei Zenit St. Petersburg auf den in der Liga noch immer Rot-gesperrten Jedvaj verzichten und brachte stattdessen Wendell als Linksverteidiger. Mainz-Coach Kasper Hjulmand sah trotz der 1:2-Heimpleite gegen Werder Bremen keinen Grund für personelle Wechsel und vertraute auf dieselbe Startelf.
Bayer agierte sofort mit aggressivem Pressing und setzte seine schnellen Offensivkräfte Bellarabi und Son mit langen Bällen in Szene. Mainz verteidigte aber kompakt, stand eng am Mann und ließ den gefürchteten Angriff der Hausherren nicht wirklich ins Rollen kommen. Dies ging jedoch zu Lasten der FSV-Offensive, die sich auf Konterangriffe beschränkte. Da auch die Werkself nur wenig Räume hierfür anbot, hing Gäste-Stürmer Okazaki lange Zeit in der Luft.
Erst viel Leerlauf, dann ein Leverkusener Powerplay
Die erste richtig gefährliche Aktion ging dann aber von den Nullfünfern aus: Malli nahm eine Junior-Diaz-Flanke in der Mitte ab, schoss aus elf Metern links vorbei (19.). In dieser Szene ging außerdem Okazaki gegen Spahic zu Boden. Den leichten Kontakt wertete Schiedsrichter Markus Schmidt aber nicht als Foulspiel. Fortan neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld.
Erst nach einer halben Stunde startete Leverkusen ein Powerplay und schnürte Mainz sowohl spielerisch als auch mit zahlreichen Standards am gegnerischen Strafraum fest. Bellarabi (29., 35.) und Kießling (34., 38., 40.), die beiden Aktivposten in Bayers Offensivspiel, verzeichneten gute Einschussmöglichkeiten. Dennoch ging es torlos in die Pause.
Karius ist hellwach
Der 11. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel blieben spielerische Höhepunkte aus. Beide Teams hoben sich in vielen Zweikämpfen im Mittelfeld auf. In die Box kam der Ball meist nur nach Standards. Hier näherten sich Calhanoglu (49., 51., 53.) und Bellarabi (59.) dem Tor an, doch es fehlte an Fortune im Abschluss. Aus dem Spiel setzte einzig Bellarabi ein Ausrufezeichen, stibitzte das Spielgerät nach einem FSV-Einwurf und drängte temporeich Richtung Tor. Frei vor Karius scheiterte der Flügelflitzer aber an einer spektakulären Parade des Keepers (63.).
Danach gönnte sich die Partie wieder eine längere Auszeit und plätscherte ereignislos vor sich hin. Statt ansehnlichen Kombinationen und begeisterndem Offensivfußball sahen die 29.714 Zuschauer in der BayArena nur gefühlt endlose Mittelfeldzweikämpfe.
FSV-Tor wie zugenagelt
Erst in der Schlussphase war noch einmal Atem anhalten angesagt. Nach einer Kopfballstafette mit Bungert köpfte Joker Allagui knapp links vorbei (75.). Auf der anderen Seite zwang Calhanoglu Karius zur nächsten sehenswerten Glanzparade mit einem Schuss aus 22 Metern (80.). Das FSV-Tor schien wie zugenagelt, was nicht nur am starken Karius, sondern auch am aufopferungsvollen Einsatz seiner Vorderleute lag. Geis blockte einen Bellarabi-Schuss (81.), gleiches tat auch Bungert gegen den eingewechselten Kruse (83.). So blieb es trotz eines klaren Torschussverhältnisses von 24:6 zu Gunsten der Werkself bei einem torlosen Unentschieden.
Nach der Länderspielpause geht es für Leverkusen am Samstag (22. November, 15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Hannover 96 weiter. Gleichzeitig empfängt Mainz trifft den SC Freiburg.