2. Bundesliga

Leopold: "Wir haben es echt gut gemacht"

Hannover: Drei Saisontore des Schwarzwälders

Leopold: "Wir haben es echt gut gemacht"

Stand gegen Kiel dicht vor dem vierten Saisontor: Enzo Leopold, hier gegen Lewis Holtby (li.).

Stand gegen Kiel dicht vor dem vierten Saisontor: Enzo Leopold, hier gegen Lewis Holtby (li.). IMAGO/Claus Bergmann

Fast hätte er am letzten Spieltag seine persönliche Bilanz in noch ungeahntere Höhen geschraubt. Doch den Kopfball, den Enzo Leopold in jener 9. Minute gegen die KSV Holstein zur möglichen 1:0-Führung ansetzte, lenkte Kiels Keeper Marcel Engelhardt mit Bravour zur Ecke - es wäre das vierte Saisontor für den Hannoveraner gewesen, nach null Toren im Premierenjahr 2022/23 in Hannover. "Den hält er leider sehr gut", erkannte der Mittelfeldspieler an. "Trotzdem muss ich ihn machen, Stichwort Kaltschnäuzigkeit."

Anerkennung für Kiel

Im Direktvergleich mit Aufsteiger Kiel zeigte sich, woran es bei 96 eben noch fehlt. An "Kleinigkeiten, die die Spiele entscheiden", wie Leopold es nennt. "Dazu gehört eben die Kaltschnäuzigkeit, die gewisse Cleverness, der unbedingte Wille, das Tor zu verteidigen." Die Gäste überzeugten in dieser Hinsicht - und nahmen beim 2:1 im abschließenden Spiel, wenn auch etwas glücklich, die Punkte mit an die Förde.

Die Partie gegen den Tabellenzweiten wertete Leopold unterdessen trotzdem positiv. "Ich finde, wir haben es echt gut gemacht und dürfen in dem Spiel nicht als Verlierer vom Platz gehen." Und zum Vergleich mit dem Gegner: "Ich würde nicht sagen, dass sie uns gelehrt haben, was man braucht, um hoch in die Bundesliga zu gehen. Es war ein Spiel mindestens auf Augenhöhe, die Kleinigkeiten, Nuancen waren auf ihrer Seite." Die Saisonleistung der Schleswig-Holsteiner allerdings ist auch in den Augen des 23-Jährigen anerkennenswert: "Kiel hat eine brutal stabile Saison gespielt. Sie gehen absolut verdient nach oben, daran kann man sich etwas orientieren."

Eigene Entwicklung geht voran

Orientieren wird sich auch Leopold an der nun beendeten Saison, in der er zu den Stützen der Niedersachsen zählte. Waren es nach dem Wechsel aus der Zweiten des SC Freiburg im Sommer 2022 zunächst 21 Einsätze in der 2. Liga, so kommt der in Zell im Schwarzwald geborene Akteur nunmehr 2023/24 auf stolze 32 Einsätze. Die Verantwortlichen in Hannover, Sportdirektor Marcus Mann und Trainer Stefan Leitl, nehmen ihn gerne zum Vorzeigeobjekt, wenn es um die Verpflichtung junger Spieler geht, die bei 96 die nächsten Schritte in ihrer Entwicklung machen und zu Stammspielern werden. Leopold verlängerte unlängst seinen Vertrag bis 2026, stabilisierte sich und zeichnete sich wie erwähnt dreimal als Torschütze aus. Ein Trend, den der "Achter" in der kommenden Spielzeit, für die sein Coach noch mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld fordert, fortsetzen soll, um einer jener Unterschiedsspieler zu werden, die den erhofften Bundesliga-Aufstieg in Reichweite rücken lassen.

Michael Richter

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