RB-Coach Ralf Rangnick verzichtete kurzfristig auf seinen Topstürmer Augustin. Der Grund: Die Furcht vor einer möglichen Sperre, nach dem sich der französische Verband aufgrund von Augustins Absage für die U-21-Nationalmannschaft beim Weltverband beschwert hatte. In der Leipziger Startelf wurde der Angreifer durch Poulsen ersetzt. Die weiteren Änderungen im Vergleich zum 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf : Konaté und Orban verdrängten Bruma und Upamecano auf die Bank.
Deutlich schneller ließen sich die Personalien bei den Gästen abhandeln. Hannovers Trainer André Breitenreiter konnte im Vergleich zur Nullnummer gegen Borussia Dortmund vor der Länderspielpause wieder auf Schwegler zurückgreifen, der Schweizer verdrängte im zentralen Mittelfeld Fossum aus der Startelf. Shootingstar Weydandt stand erstmals nicht im Aufgebot.
Füllkrugs Volley-Hammer egalisiert Poulsens Abstauber
Den besseren Start erwischte die Heimmannschaft. Nach einem schönen Angriff brach Werner durch, schickte den Ball links im Strafraum aber knapp am langen Eck vorbei (3.). Kurze Zeit später klappte es dann aber mit dem Führungstreffer für RB: Einen Volleyschuss von Demme fälschte Sorg auf den Kopf von Poulsen ab, der den Ball aus kürzester Distanz über die Linie drückte (9.). Hannovers Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten: Eine Bebou-Flanke sprang von Ilsankers Oberschenkel zu Füllkrug, der den Ball vom rechten Fünfmetereck mit vollem Karacho an die Unterkante der Latte donnerte, von wo aus die Kugel ins Tor sprang (13.).
Hannover nahm den Schwung des Ausgleichstreffer zunächst mit, hatte durch Asano (19.) eine weitere gute Möglichkeit und nach der anschließenden Ecke etwas Pech, dass Schiedsrichter Kampka ein Handspiel von Orban im Strafraum nicht als elfmeterreif erachtete (20.). RB-Coach Rangnick stellte die taktische Grundausrichtung während des ersten Durchgangs gleich mehrfach um - zunächst von 4-4-2 auf 4-3-3, dann auf 5-2-3. Das Resultat: Mit zunehmender Spieldauer wurden die Leipziger immer tonangebender und erarbeiteten sich ein deutliches Übergewicht.
Leipzig dreht auf, Werner trifft
Mukiele (26.) und Werner (27.) vergaben die Möglichkeit auf den erneuten Führungstreffer noch, den Letzterer dann aber doch erzielte. Nach einem Ballverlust von Asano im Mittelfeld schaltete RB blitzschnell um, Forsberg bediente Werner mustergültig und der Nationalstürmer vollendete den Angriff mit einem präzisen Abschluss ins lange Eck (40.). Kurz darauf hätte Poulsen der unterhaltsamen ersten Hälfte beinahe eine weitere Pointe hinzugefügt, scheiterte jedoch am herausstürzenden Esser (43.).
Bundesliga, 3. Spieltag
Im zweiten Durchgang erwischten aber die aber nach wie vor mutig auftretenden Hannoveraner den besseren Start. Konaté klärte einen Lupfer von Bebou vor der Torlinie (47.), Gulacsi rettete mit einem hervorragenden Reflex gegen einen Kopfball von Walace (54.). Mitten in die beste Phase der 96er hinein schlug dann aber RB zu - erneut nach einem blitzschnellen wie -sauberen Angriff: Kampl schickte Forsberg links steil, der Schwede bediente Werner in der Mitte und der Nationalstürmer stellte problemlos auf 3:1 (63.).
Albornoz verkürzt - doch Gulacsi rettet RB den Sieg
Doch wie bereits nach dem 1:0 hatte Hannover beinahe postwendend eine Antwort parat: Albornoz überwand Gulacsi mit einem ansatzlosen Schuss ins rechte obere Eck zum Anschlusstreffer (65.). Im Anschluss daran verwaltete RB den Vorsprung geschickt, Hannover musste dem intensiven Spiel Tribut zollen und kam kaum noch in Abschlussaktionen - bis in die Schlussminuten. Zunächst rettete Gulacsi mit einer Hand gegen Anton (90.+4), im Anschluss an die folgende Ecke dann in Ko-Produktion mit Konaté gegen einen Volleyschuss von Füllkrug (90.+5).
Der Ausgleich wollte Hannover nicht mehr gelingen, die Niedersachsen bleiben damit nach drei Spielen sieglos. Leipzig hingegen nimmt den ersten Dreier der jungen Saison mit in den Europa-League-Auftakt gegen RB Salzburg am Donnerstag (21 Uhr). In der Liga folgt am Sonntag (18 Uhr) das Gastspiel bei Eintracht Frankfurt. Hannover reist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) zu Aufsteiger Nürnberg.