Bundesliga

Kult-Trainer, Torjäger, Negativrekord: Bremens 1999 Bundesliga-Spiele in Grafiken

Jubiläumsspiel gegen Gladbach

Kult-Trainer, Torjäger, Negativrekord: Bremens 1999 Bundesliga-Spiele in Grafiken

Otto Rehhagel, Claudio Pizarro und Clemens Fritz sind eng mit der Bremer Bundesliga-Geschichte verknüpft.

Otto Rehhagel, Claudio Pizarro und Clemens Fritz sind eng mit der Bremer Bundesliga-Geschichte verknüpft. imago images (3)

Amtszeiten der Trainer der gesamten Bundesliga

Es gibt insgesamt nur neun Trainer, die mehr als 250 Bundesliga-Spiele für einen Verein auf der Bank saßen. Die beiden mit den mit Abstand meisten Spielen sind Werders Trainer-Ikonen Otto Rehhagel und Thomas Schaaf. Rehhagel kommt auf 493 Spiele als Bremer Trainer, Schaaf auf 480.

Rehhagel trainierte die Bremer über 14 Jahre lang - vom 2. April 1981 bis zum 30. Juni 1995. Er führte Bremen zum Wiederaufstieg aus der 2. Liga, unter ihm feierte die Elf von der Weser dabei zwei Meistertitel.

Thomas Schaaf hingegen übernahm abstiegsbedrohte Werderaner im Mai 1999 und bewahrte sie vor dem Gang in die 2. Liga. In den Folgejahren verhalf er Bremen zu alter Größe, führte Werder zum vierten Meistertitel in der Saison 2003/04 und blieb über fast neun weitere Jahre bei den Grün-Weißen. Schluss war erst in der Saison 2012/13: Nach zwölf sieglosen Spielen in Folge zog die Klubführung die Reißleine und entließ Schaaf nach dem 33. Spieltag. Bis dahin hatte er 479 Spiele als Bremer Coach verbucht. Seine wirklich letzte Partie als Werder-Trainer gab Schaaf am 34. Spieltag 2020/21, als er helfen sollte, den drohenden Bremer Abstieg noch zu verhindern. Das misslang, nach einem 2:4 gegen Mönchengladbach stieg Werder zum zweiten Mal ins Unterhaus ab.

Es war allerdings nicht immer so, dass Bremen der Inbegriff von Trainer-Konstanz war. Im Gegenteil: "Kein Verein hat in den letzten Jahren eine solche Trainer-Fluktuation zu verzeichnen wie Werder", schrieb der kicker noch im April 1980, als vor dem ersten Abstieg Wolfgang Weber durch Fritz Langner ersetzt wurde. Er war der 13. Coach der Bremer in ihrer BL-Historie, damals hatte nur der MSV Duisburg einen Trainer mehr verschlissen.

Die langen Amtszeiten von Werders-Trainer-Ikonen Otto Rehhagel und Thomas Schaaf sorgen dafür, dass Bremen inzwischen auf Rang zwei liegt, was Spiele pro Trainer anbelangt. Nur der SC Freiburg liegt vor den Norddeutschen - dank der Ägiden von Volker Finke und Christian Streich sowie der kürzeren Bundesliga-Zugehörigkeit der Breisgauer. Zum Vergleich: Werder hatte in nun 1999 Erstliga-Spielen 24 Trainer auf der Bank sitzen, Freiburg in 813 Spielen nur fünf.

Eingesetzte Spieler

Wie bei seinen Trainern setzt Werder auch bei seinen Spielern eher auf Bewährtes: Bis dato hat Werder 398 Spieler in den Ligaspielen eingesetzt. Obwohl Bremen - nach dem FC Bayern - am längsten in der Bundesliga vertreten ist, belegt es damit im Ranking der Teams mit den meisten im Liga-Oberhaus eingesetzten Spielern nur Rang 8. Man setzte an der Weser also eher auf verdientes Stammpersonal: Am häufigsten liefen für Bremen Dieter Burdenski (444 Einsätze), Horst-Dieter Höttges (420) und Dieter Eilts (390) auf.

Tabellenplätze nach der Saison

In seiner gesamten Bundesliga-Historie hat Werder noch nie den letzten Platz belegt: In den beiden Abstieg-Saisons lag man auf dem vorletzten Platz. Viermal holte Bremen die Meisterschaft, siebenmal hieß es am Saisonende dagegen Rang 2. Nur Borussia Dortmund und Bayern München waren häufiger Vize-Meister. Eine goldene Phase erlebten die Norddeutschen nach dem ersten Wiederaufstieg ab der Saison 1981/82 bis zur Saison 1997/98: 17 Saisons in Folge war Bremen am Ende des letzten Spieltags in der oberen Tabellenhälfte angesiedelt.

Negativrekord

In den vergangenen 15 Bundesliga-Jahren landete Werder allerdings immer häufiger in der unteren Tabellenhälfte. Im vergangenen Jahrzehnt, in der Saison 2015/16, stellte Werder sogar einen traurigen Bundesliga-Rekord auf: Vom 1. bis zum 32. Spieltag musste Bremen in jedem Spiel mindestens ein Gegentor hinnehmen. Das passierte bis dahin noch keiner Mannschaft so häufig innerhalb einer Saison. Davor hatte der KFC Uerdingen diesen Rekord in der Saison 1992/93 mit 27 Spielen mit Gegentor in Folge aufgestellt.

Immerhin: Während dieser Serie, wobei 65 Gegentore fielen, gelangen den Bremern dabei neun Siege und sieben Unentschieden. Das Ende des Gegentor-Fluches markierte schließlich ein 0:0 gegen den 1. FC Köln am 33. Spieltag.

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Die zehn besten Werder-Torjäger

Dabei kann Werder auch mehr als passable Torjäger vorweisen: An der Spitze der Vereins-Torschützenliste thront Claudio Pizzaro, der vom Jahr 1999 bis zum Jahr 2020 immer wieder Teil der Bremer Mannschaft war. In insgesamt 250 Bundesliga-Spielen schoss er 109 Tore für die Elf von der Weser, das sind im Schnitt 0,59 Tore pro 90 Minuten Einsatzzeit.

Eine bessere Quote der Werder-Top-Torschützen haben nur drei weitere große Namen: Rudi Völler, Miroslav Klose und Ailton. Ersterer erzielte im Schnitt 0,75 Tore pro Spiel, Klose 0,66 und Ailton über 0,63 Tore pro Begegnung.

Die besten Werder-Torschützen einer Saison

Der Brasilianer ist auch der erfolgreichste Bremer Torschütze innerhalb einer Saison. Mit 28 Treffern schoss Ailton Werder in der Spielzeit 2003/04 nicht nur zu seiner jüngsten Meisterschaft, sondern auch sich selbst an die Spitze der Werder-Torjäger. Zuvor waren Völler 25 Treffer für die Bremer gelungen. Er teilt sich den zweiten Platz mit Klose, der in der Saison 2005/06 die Grün-Weißen ebenfalls 25-mal jubeln ließ.

Timo Schmidt

Highlights aus 2000 Werder-Spielen in der Bundesliga