Bundesliga

Max Kruse: "Dann muss ich einfach immer direkt fallen"

"Das kann ja nicht der Fairplay-Gedanke sein"

Kruse: "Dann muss ich einfach immer direkt fallen"

Max Kruse war nicht mit allen Schiedsrichter-Entscheidungen einverstanden.

Max Kruse war nicht mit allen Schiedsrichter-Entscheidungen einverstanden. imago images/Christian Schroedter

"Es gab bestimmt die ein oder andere diskussionswürdige Entscheidung", umschrieb Wolfsburgs Sportdirektor Marcel Schäfer am Mikrofon von "Sky" zwei Szenen, die während des 2:2 in Gladbach zu Diskussionen führten. Was war passiert?

Szene 1

In Minute 66 - beim Stand von 2:1 für die Wölfe - drang Wolfsburgs Max Kruse in den Strafraum ein, und der eingewechselte Kouadio Koné trat dem Angreifer auf den Fuß. Kruse lief erst noch weiter und ging dann mit Verspätung zu Boden. Schiedsrichter Tobias Reichel ließ weiterspielen - und auch der VAR schaltete sich nicht ein.

Das kann ja nicht der Fairplay-Gedanke sein, dass ich da direkt hinfalle. Dann muss ich einfach immer direkt fallen, dann gibt es direkt Elfmeter.

Max Kruse

Kruse selbst nahm wie gewohnt kein Blatt vor den Mund und sprach von einem klaren Elfmeter: "Ich frage mich, was die im Keller machen. Das kann ja nicht der Fairplay-Gedanke sein, dass ich da direkt hinfalle. Dann muss ich einfach immer direkt fallen, dann gibt es direkt Elfmeter." Auch sein Trainer Florian Kohfeldt pflichtete dem Ex-Gladbacher bei: "Da gibt es gar keine Diskussion, da hat Max absolut recht. Punkt aus, glasklarer Elfmeter."

Nur vier Minuten nach der ersten umstrittenen Szene folgte im Borussia-Park dann direkt die nächste.

Szene 2

In Minute 70 befanden sich Marcus Thuram und Maxcence Lacroix im Laufduell, in dem beide mit den Armen arbeiteten. Am Ende wischte der Wolfsburger die Kugel mit der Hand zur Seite - und diesmal meldete sich der VAR und beorderte Schiedsrichter Reichel in die Review-Area. Nach Sichtung der Bilder entschied Reichel auf Handspiel, mit dem Lacroix eine klare Torchance von Thuram verhindert hatte und schickte den Wolfsburger mit der Roten Karte vom Platz.

"Die kann man geben. Er nimmt den Ball fast mit der Hand mit, keine Ahnung, was ihn da geritten hat", sagte Kruse zu dieser Szene, die dafür verantwortlich war, dass die Wölfe die Schlussphase in Unterzahl bestreiten mussten - und sich dort noch den Ausgleich durch Breel Embolo fingen.

Kohfeldt pflichtete diesmal seinem Spieler nur teilweise bei. Der Trainer richtete den Blick auf den Zweikampf davor: "Man sieht schon, wer mehr zieht." Und meinte damit den Gladbacher Thuram - in Kohfeldts Augen zu viel des Guten: "Über das Handspiel müssen wir nicht reden, aber er muss halt auch das Foul vorher bewerten."

VAR-Einsatz in der Nachspielzeit rettet Wolfsburg einen Punkt

In der Nachspielzeit bewertete Schiedsrichter Reichel dann noch einen Zweikampf mit einem Foul. Patrick Herrmann spielte in der Entstehung des vermeintlichen Siegtreffers von Matthias Ginter im Zweikampf mit Jerome Roussillon nicht den Ball. "Wenn er das Foul nicht sieht, verlierst du das Spiel sogar noch", meinte Kruse. Schiedsrichter Reichel hatte dieses zwar zunächst nicht gesehen, bekam allerdings vom VAR den entscheidenden Hinweis und korrigierte seine Entscheidung - und so blieb es letztlich beim 2:2.

sts

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - VfL Wolfsburg