Bundesliga

Kramaric: "Wenn du die nicht reinmachst, kannst du nicht gewinnen"

Nicht nur Hoffenheims Topstar hadert mit der mageren Ausbeute

Kramaric: "Wenn du die nicht reinmachst, kannst du nicht gewinnen"

Gegen Heidenheim nur von Punkt erfolgreich: Andrej Kramaric und die TSG Hoffenheim.

Gegen Heidenheim nur von Punkt erfolgreich: Andrej Kramaric und die TSG Hoffenheim. IMAGO/Jan Huebner

In der Hinrunde war er noch der entscheidende Mann, um mit einem Tor und einem erzwungenen Elfmeter das 0:2 noch in einen 3:2-Auswärtssieg zu verwandeln. Doch im Heimspiel gegen Heidenheim hatte Hoffenheims Jungstar Maximilian Beier weniger Abschlussglück. Schon nach knapp drei Minuten hatte der 21-Jährige am Samstag erstmals auf gegnerische Tor geschossen, aber aus knapp 20 Metern deutlich zu hoch gezielt.

Müller wird zum TSG-Schreck: "Den hält er wirklich stark"

Auch in der zweiten Hälfte hatten Beier und die TSG gute Szenen und beste Torchancen. Gleich in der ersten Aktion klärte Heidenheims aufmerksamer Keeper Kevin Müller mit entschlossenem Herauslaufen vor Beier (46.), hatte Glück bei Grischa Prömels Schuss knapp neben das Gehäuse (47.), lenkte Florian Grillitschs Schuss gerade noch über die Latte (48.) und vereitelte mit einer unglaublichen Reaktion gegen Beier das überfällige 2:1. Aus kürzester Distanz hatte der TSG-Stürmer eine Bogenlampe volley aufs Tor gezirkelt, doch Müller wehrte mit einem Reflex den Ball mit dem Fuß ab und lenkte ihn um den Pfosten (49.).

"Den hält er super, ich habe einfach versucht, den Ball aufs Tor zu bringen, das war für mich als Rechtsfuß auch schwer, den Ball mit links so zu treffen", schildert Beier diese wegweisende Aktion, nach der er sich anerkennend abklatschte mit Müller, "den hält er wirklich stark."

Auch die finale Gelegenheit vereitelte dieser Teufelskerl, als er in der Nachspielzeit Marius Bülters Kopfball mit Glück und Geschick an den Pfosten lenkte. "Wir haben es verpasst, uns selber zu belohnen", haderte deshalb nicht nur Beier, der immerhin den Handelfmeter einfädelte, den Andrej Kramaric gewohnt sicher verwandelte. "Zum Glück habe ich wieder einen Elfmeter verwandelt", so der Kroate, der damit bei 33 Versuchen zum 29. Mal vom Punkt  traf und somit öfter als jeder andere Hoffenheimer. Vorgänger Sejad Salihovic hatte 28-mal verwandelt bei 32 Versuchen.

Kramaric fühlt sich gut, doch ist nicht zufrieden

"Ich fühle mich gut, aber ich bin nicht zufrieden", ärgerte sich Kramaric trotz allem, "wir können und müssen es viel besser machen." Schließlich bleibt es bei zwei mageren Heimsiegen nach neun Versuchen. Zudem hat die TSG nur eines der jüngsten zehn Liga- und elf Pflichtspiele gewonnen und hechelt nun schon sechs Punkte hinter Rangsechs hinterher. Auch Trainer Pellegrino Matarazzo, bemängelte "die fehlende Präzision, mit der wir uns das Leben schwergemacht haben. Und dass wir die Chancen, richtige Bretter,  nicht mit der richtigen Überzeugung und der letzten Gier abgeschlossen haben".

Matarazzos will "mehr investieren"

Doch nicht erst seit Samstag registriert der 46-Jährige einen bedauerlichen Trend. "Wir haben leider nicht das nötige Spielglück auf unserer Seite, gefühlt mehrere Spiele in Folge", so Matarazzo, "es geht darum, das Spielglück selbst zu erarbeiten. Wenn man es nicht hat, muss man mehr tun, mehr investieren, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen und ein noch perfekteres Spiel zu spielen, das brauchen wir. Und wenn es kippt, dann nicht nur für eine Woche, dann kippt es auch für mehrere Spiele, davon bin ich überzeugt."

Wird langsam Zeit. "Das bedeutet, dass wir endlich anfangen müssen, super zu spielen, damit wir auch punkten", schlussfolgert Beier und versichert: "Wir lassen den Kopf nicht hängen, nächste Woche geht es gegen Wolfsburg, die haben wir in der Hinrunde geschlagen, das wollen wir wieder tun. Wenn wir wieder mal drei Punkte holen, dann läuft es auch wieder." Wenn…

Michael Pfeifer

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