Bundesliga

Korkut unterbietet Dardai - Hertha-Trainer fordert Selbstverständliches

Berliner Sorgen vor "harten Brocken"

Korkut unterbietet Dardai - Hertha-Trainer fordert Selbstverständliches

"Ich halte nichts von Vergleichen": Tayfun Korkut.

"Ich halte nichts von Vergleichen": Tayfun Korkut. Getty Images

"Absteiger, Absteiger", skandierten die Hertha-Fans am Samstag in Fürth. Dass sie damit aber nicht das gastgebende Tabellenschlusslicht meinten, sondern ihre eigene Mannschaft, zeigt schon, in welcher bedrohlichen Lage sich die Berliner zwölf Spieltage vor dem Saisonende befinden.

"Es ist extrem kacke, dass wir schon wieder in einer solchen Situation stecken", umriss Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt die Gefühlswelt beim doch so ambitionierten Hauptstadtklub, der abermals den Abstieg befürchten muss. 2022 ist außer Hertha nur der VfB Stuttgart noch sieglos, einen Punkt beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz.

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1
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2
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3
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41

Betrachtet man die Zahlen, scheint auch der Trainerwechsel inzwischen verpufft zu sein. Pal Dardai hatte in 13 Spielen magere 14 Punkte geholt, Tayfun Korkut steht nach neun Spielen bei noch magereren neun, dazu kam das DFB-Pokal-Aus im Derby gegen Union (2:3).

Korkut will nicht "den Hampelmann spielen"

"Ich halte nichts von Vergleichen", sagte Korkut am Sonntag dazu. "Ich kümmere mich um den Job, den ich jetzt habe. Wir haben noch ein Drittel der Saison zu spielen. Es sind noch genügend Spiele, um zu punkten."

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Der 47-Jährige bleibt seiner unaufgeregten Linie treu. "Es geht nicht um Aktionismus - dass man rumschreit und den Hampelmann spielt", sagte er. Er habe jedoch "ganz klare Botschaften an die Mannschaft" gerichtet, "damit sich jeder klar darüber wird, in welcher Situation wir stecken".

Was er fordert, sind eigentlich Selbstverständlichkeiten: "Wir erwarten von der Mannschaft, dass sie näher rückt. Am Ende ist es so, wenn eine Mannschaft in einer schwierigen Situation ist, muss sie sich selber rausbringen, da muss jeder Spieler seine Befindlichkeiten noch mal neu regulieren, auch schauen, dass er sich unterordnet in der Mannschaft."

Korkut will Qualität "sichtbarer machen" - Kempf macht Hoffnung

Korkut mahnt "absolute Fokussierung" an, seine Spieler müssten "realistisch sein und die Situation annehmen, wie sie jetzt ist, und nicht an andere Sachen denken". Also nicht an solche, "wo vielleicht der eine oder andere sich selber sieht", meinte er kryptisch.

Die Hoffnung auf Besserung bezieht Korkut daraus, "dass wir die Qualität haben, wir sie aber einfach sichtbarer machen und auf den Platz bekommen müssen". Dass Hertha genau daran schon länger scheitert, macht diese Hoffnung eher vage; zumal jetzt "dicke Brocken" in der Liga warten, wie Korkut selbst sagt: Leipzig, Freiburg, Frankfurt.

Immerhin: Winterneuzugang Marc Oliver Kempf, der bei seinem Debüt gegen Bochum (1:1) schon eine Führungsrolle angedeutet hatte, in Fürth aber wegen einer Corona-Infektion fehlte, steht gegen Leipzig vor dem Comeback. "Marc wird zurück sein, Anfang der Woche, wenn er freigetestet ist", so Korkut. "Ich bin zuversichtlich, dass es fürs Wochenende zumindest da nicht noch einen Rückfall gibt."

jpe/hunz/dpa

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