Bundesliga

Konsternierter Schuhen hält fest: "Ging ums nackte Überleben"

Die nächsten zwei Gegner sind Leipzig und Bayern

Konsternierter Schuhen hält fest: "Ging ums nackte Überleben"

Ganze sechs Mal musste Darmstadts Keeper Marcel Schuhen (#1) gegen den FC Augsburg hinter sich greifen.

Ganze sechs Mal musste Darmstadts Keeper Marcel Schuhen (#1) gegen den FC Augsburg hinter sich greifen. IMAGO/Jan Huebner

"Eine absolut katastrophale Leistung", analysierte Darmstadts Keeper Marcel Schuhen kurz nach Anpfiff des 10. sieglosen Heimspiels in Serie in der Mixed Zone, um dann klare Worte zu finden: "Ich finde es in der heutigen Zeit schwer zu sagen, weil wir nur Fußball spielen. Aber es ging auf dem Platz nur ums nackte Überleben." Speziell nach den ersten 45 Minuten sei er froh gewesen "dass die erste Halbzeit rum war". Viel mehr fiel aber auch ihm dann nicht mehr ein. "Ich kann es nicht erklären, das sind ja keine taktischen Dinge", so Schuhen, denn "es sind grobe Schnitzer überall gewesen".

Bundesliga, 24. Spieltag

Schuhen fehlt eine Erklärung

Er könne "keine logische Erklärung für die Leistung und für die individuellen Fehler sagen oder nennen". "Es gibt diesen Moment, den man nicht beschreiben kann und das ist er gerade. Ich kann jetzt nicht sagen, warum einer unserer besten Fußballer in der Innenverteidigung (Jannik Müller, Anm. d. Red.) diesen Ball spielt - weiß er selber nicht", so Schuhen mit Blick auf den Katastrophenpass seines Abwehrspielers kurz vor dem 0:1. Dabei blieb es jedoch nicht, denn auch einigen der anderen Gegentreffer gingen teils haarsträubende Fehler voraus. 

Diese waren so gravierend, dass Trainer Torsten Lieberknecht in der Kabine daran appelliert habe, "dass wir das Spiel mit Stolz beenden sollen und uns klar sein müssen, dass wir hier in der ersten Halbzeit das Spiel komplett verkackt haben", wie der Übungsleiter bei Sky kundtat.

"Wir wurden heute richtig abgewatscht. Wir haben den Leuten in den letzten Wochen immer das Gefühl vermittelt, 'wir sind dran, wir werden belohnt, wir machen, wir tun.' Heute hat das nichts mit Selbstvertrauen zu tun, das war einfach nur desolat. Da ist es immer am besten, wenn jeder einzelne das für sich auch anschaut", fand Schuhen klare Worte. Es sei ein "kompletter Schlag in die Fresse" gewesen, der "brutal weh" tut. "Jeder einzelne muss da mit sich irgendwie ins Reine kommen, um dann nächste Woche wieder eine vernünftige Leistung zu bringen."

Keine tiefergründige Analyse möglich

Auch Lilien-Präsident Rüdiger Fritsch bilanzierte im Anschluss an die Partie bei Sky. "Tiefschläge sind wir gewohnt, aber was wir heute gesehen haben, muss man ganz klar sagen, ist ein Alptraum. Da müssen wir sehr tapfer sein, um das zu verarbeiten." Besonders die Anfangs-Viertelstunde "war so katastrophal, dass es in der Katastrophe auch einfach zu erklären ist, weil das waren ja individuelle Blackouts. Die kann man nicht einmal tiefergründig analysieren, weil sie einfach so katastrophal waren."

Dennoch, so Fritsch, müsse man ab sofort wieder den Kopf nach oben richten, auch wenn dies womöglich im Moment schwer fällt. "Wir haben die letzten Jahre so viel aufgebaut in Darmstadt, da wird uns dieses eine Spiel nicht umhauen. Wir werden das verarbeiten müssen, wir werden aber wieder zurückkommen. [...] Punktetechnisch ist natürlich noch alles drin und deswegen werden wir uns auch nicht abmelden, das kann ich hier an der Stelle auch nochmal ganz deutlich sagen."

Leichter werden dürfte es in den kommenden Wochen für die Lilien nicht, denn die Gegner in den kommenden beiden Wochen heißen RB Leipzig (9. März) und der FC Bayern (16. März). Selbst ohne individuelle Fehler dürfte es gegen zwei der Bundesliga-Schwergewichte eng werden. Aber sollten diese dann noch dazu kommen, dann könnte es erneut fatal werden - wie das Spiel gegen den FC Augsburg schonungslos offenbarte. 

fys

Bilder zur Partie SV Darmstadt 98 gegen FC Augsburg