Personal: Vier Umstellungen beim FC gegenüber dem 0:3 in Berlin. Für Baranek, Dziwior, Balitsch und Cullmann (Angina) rückten Voigt, Bulajic, Kurth und Pivaljevic in die Startelf. Bei Wolfsburg ersetzten der gegen Kaiserslautern (2:0) Gelb-gesperrte Akonnor sowie Ponte die Polen Juskowiak (Wadenprobleme) und Kryger.
Der 9. Spieltag auf einen Blick
Taktik: Kölns Coach Lienen versuchte es diesmal mit einer Vierer-Abwehrkette. Zentral davor durfte Voigt den Abräumer geben und sich vornehmlich um Munteanu kümmern, während Lottner und Kreuz Angriffe initiieren sollten. Die drei Kölner Spitzen rochierten ständig. Auch Wolf baute die Abwehr um, erweiterte die Dreierkette zur Viererformation, wobei Schnoor als Absicherung meist dahinter blieb. Akonnor übernahm den zentralen Mittelfeld-Part vor der Abwehr, Munteanu sollte über links Druck machen und die Stürmer bedienen.
Analyse: Furioser Beginn der Wolfsburger, die hinten konsequent deckten und gut gestaffelt standen, damit die Kölner Angriffe unterbanden und nach vorne immer wieder geschickt die schnellen und trickreichen Spitzen Ponte und Petrov einsetzten. Weil sich die laufstarken Müller, Karhan und Akonnor immer wieder fallen ließen, stand die Deckung sehr massiv.
Diese aggressive Spielweise schmeckte den Kölnern überhaupt nicht. Durch die Auswechslungen von Cichon und Balitsch musste Lienen die Abwehr umbauen. Der Coach stellte Keller ins Abwehrzentrum, zog Scherz zurück (rechts) und Reich bekleidete die rechte Bahn.
Durch Defizite der Domstädter im Eins-gegen-Eins, besonders im Schnelligkeitsbereich, kam Wolfsburg zu sechs glasklaren Chancen, konnte aber nur zwei nutzen. Ab der 20. Minute kam der FC etwas besser ins Spiel, vergab zwei Einschussmöglichkeiten jedoch kläglich. Nach dem Wechsel lockerte der FC die Abwehr und versuchte Druck aufzubauen. Das Ergebnis: gefährliche Konter für Wolfsburg und keine einzige Kölner Torchance in der zweiten Halbzeit.
Fazit: Die Kölner wirkten völlig orientierungslos und lieferten eine sportliche Bankrotterklärung ab.
Von Bernd Jankowski, Frank Lußem und Stephan von Nocks