Nach dem 0:0 beim VfB Stuttgart veränderte Kölns Coach Ewald Lienen seine Mannschaft auf zwei Positionen. Sichone ersetzte Cichon und rückte in die Vierer-Kette, in die auch Reeb für Scherz zurückbeordert wurde. Des Weiteren kam Kurth im Angriff neu in die Elf, dafür wurde Baranek auf Reebs vakante Mittelfeldposition beordert. "Löwen"-Coach Werner Lorant musste nach der 0:4-Heimschlappe gegen den 1. FC Kaiserslautern verletzungsbedingt auf Zelic und Cerny (Zahn- bzw. Schulter-Operation) verzichten. Dafür rückten Hoffmann und Borimirov ins Team. Weitere Personaländerungen: Schroth für Ipoua und Tyce für Weissenberger.
Der 2. Spieltag auf einen Blick
Im Müngersdorfer Stadion entwickelte sich in der Anfangsphase eine vom 1. FC Köln bestimmte Partie, der sich gegen eine tief in die eigenen Hälfte zurückgezogene Gästeelf sehr schwer tat, zu einem konstruktiven Spielaufbau zu finden. Gäste-Coach Lorant traf mit seiner Maßnahme, Borimirov als Bewacher von Kölns Regisseur Lottner abzustellen, voll ins Schwarze. Der Bulgare schaltete den Mittelfeldmotor bis auf wenige Ausnahmen nicht nur völlig ab, sondern war auch noch Initiator der gefährlichen Konterangriffe der "Löwen", die bei etwas mehr Entschlossenheit durchaus zum Erfolg hätten führen können. Da auch der Kölner Trainer mit Springer einen Sonderbewacher für Häßler auserkoren hatte, der dem Ex-Nationalspieler nicht viel Spielraum ließ, waren klare Einschussmöglichkeiten in der ersten Hälfte Mangelware, da sich auch die Manndecker beider Teams als klare Sieger im Duell mit Ihren direkten Gegenspielern erwiesen. Die besten Szenen hatte die Heimelf, wenn sich Reich am rechten Flügel in Szene setzte, der Tyce mehr als einmal ausspielen konnte, mit seinen Flanken aber wenig Glück hatte. Köln kam zum Ende der ersten 45 Minuten zwar etwas auf und erarbeitete sich auch zwei gute Chancen durch Lottner (37.), dessen Fernschuss Jentzsch meistern konnte, und Sichone, der mit einem Kopfball knapp das Gehäuse der Gäste verfehlte, ein Torerfolg aber blieb ihnen zunächst versagt. Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag. Lottner zog eine weite Flanke in den Strafraum, wo sich Kurth im Zweikampf gegen Greilich toll durchsetzte und mit einem sehenswerten Flugkopfball in den linken Torwinkel die Führung für die Hausherren erzielte. Besser hätte es für die Kölner nicht beginnen können, doch wer geglaubt hätte, die Führung würde den Rheinländern Sicherheit verleihen, sah sich getäuscht. Vielmehr übernahmen die Gäste von nun an das Kommando und kamen durch Max (55.) mit einem Schrägschuss, der das Tor knapp verfehlte, sowie Häßler, der einen Freistoß an die Latte setzte (57.), zu zwei hochkarätigen Ausgleichsmöglichkeiten. Erst danach meldeten sich die Geißböcke wieder zu Wort und hätten bei der Großchance von Lottner auch die Führung ausbauen müssen. Der Kapitän konnte zwar Jentzsch umspielen, doch anstatt selbst abzuschließen, legte er quer und Riseth konnte vor dem einschussbereiten Baranek klären (61.). Im weiteren Verlauf wogte die Partie nun hin und her. 1860 versuchte verbissen, den Ausgleich zu erzielen, doch auch die Heimelf setzte Kampf und Entschlossenheit dagegen und blieb im Spiel nach vorne weiterhin gefährlich. So hätte Kurth nach einer schönen Flanke von Baranek - erneut mit Flugkopfball - für die Entscheidung sorgen können, doch er plazierte das Leder genau auf Jentzsch (72.). Etwas mehr Glück hatte der Kölner Stürmer kurz vor dem Ende, als er eine Flanke des eingewechselten Voigt entschlossen mit einem Linksschuss, der von Dheedene noch leicht abgefälscht wurde, zum 2:0 vollendete und damit endgültig den Sieg sicherte.
In der gutklassigen Partie konnte der 1.FC Köln gegen 1860 München verdient drei Zähler einfahren, da sie ihre Chancen effektiver nutzen konnten. 1860 gefiel vor allem in der Defensive mit einer guten Leistung, war im Abschluss aber glücklos.