Kölns Matip hat gegen Stalteri und Bradley das Nachsehen. picture-alliance
Kölns Trainer Christoph Daum brachte nach dem 0:1 auf Schalke Sanou für Brosinksi.
Ein Wechsel auch bei Gladbach: Coach Hans Meyer schickte nach dem 4:1 gegen Hamburg Brouwers an Stelle von Gouhouri (muskuläre Probleme) auf den Rasen.
Köln begann vor ausverkauftem Haus mit Elan. Vucicevic tanzte durch die Gladbacher Abwehrreihen, Bailly musste erstmals eingreifen (4.). Gladbach war zunächst nicht auf dem Platz, organisierte sich erst nach gut zehn Minuten in der Defensive besser und startete erste Gegenangriffe. Marins direkter Freistoß segelte nur Zentimeter am Winkel vorbei (10.).
Es entwickelte sich eine temporeiche Partie, in der die alten Rivalen mit Vorteilen für die oftmals zu hektisch agierenden Hausherren schnell den Weg vor das gegnerische Tor suchten, es freilich an Genauigkeit vermissen ließen. Vor allem im Mittelfeld kam es zu vielen intensiven Zweikämpfen, die oftmals schnelle Ballverluste des Gegners provozierten.
Ein Fehlpass Sanous leitete die überraschende Führung der Meyer-Elf ein: Marin schnappte sich nach unpräzisem Zuspiel des Mannes aus Burkina Faso am linken Flügel das Leder, tanzte Brecko und Geromel aus und passte im Strafraum fast von der Grundlinie in den Fünfmeterraum zu Bradley, der aus drei Metern nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Matip kam zu spät (25.).
Die "Geißböcke" suchten nach einer Antwort. Die ganz in rot gekleideten Gastgeber blieben aber im Mittelfeld ohne Kreativität und in vorderster Front ohne Durchschlagskraft, weil Daems und Browers den Laden bei der Fohlenelf gut zusammenhielten.
Die Borussia konterte ihrerseits gefährlich: Marin umdribbelte rechts im Strafraum Matip und flankte. Friend stand am zweiten Pfosten völlig frei, köpfte aber aus zwei Metern nur ans Außennetz (34.).
Kurz vor der Pause erhielt der FC aber doch noch den zweiten Nackenschlag: Baumjohann spielte vor dem Strafraum steil durch die Mitte in den Lauf von Matmour, der den Ball glücklich mitnahm, Mondragon umdribbelte und ins leere Tor einschoss (44.).
Bundesliga, 24. Spieltag
Nach Wiederanpfiff wollte Christoph Daum dem Offensivspiel mit Ishiaku und Radu für Sanou und Vucicevic mehr Leben einhauchen. Nach zehn Minuten schienen sich die Hoffnungen des Kölner Coach zu erfüllen: Bailly lenkte Pezzonis Aufsetzer mit Mühe an den linken Pfosten, Novakovic staubte im Fallen ab, stand aber vorher im Abseits - kein Tor!
Die Borussen reagierten in dieser Phase nur noch, verließen sich fast ausschließlich auf ihre Defensive. Der Druck der "Geißböcke" nahm stetig zu - 9:0 Ecken lautete die Statistik in dieser Rubrik nach einer Stunde. Bei den Gästen kam Neuville für Marin (63.), und eine Minute später war der FC wieder im Spiel: Ishiaku leitete den Ball vor dem Strafraum glücklich zu Brecko weiter, der sofort abzog. Bradley fälschte ab, das Leder klatschte an den linken Innenpfosten und von dort ins Netz.
Die Freude der Kölner war allerdings nur von kurzer Dauer: Gladbach konterte, Baumjohann spielte im richtigen Moment zum aufgerückten Stalteri, dessen Querpass Friend am linken Fünfereck über die Linie drückte (67.).
Die Gäste hatten nach dem schnellen Gegenschlag deutlich Oberwasser und kontrollierten die Partie, waren dem vierten Treffer näher als der FC dem Anschluss.
Der gelang der Daum-Elf aber bei ihrer Schlussoffensive doch, als Matip vor dem Strafraum querlegte, Ishiaku unfreiwillig verlängerte und Breckos Schrägschuss den Weg ins lange Eck fand (82.).
Doch wieder schlugen die Meyer-Schützlinge fast postwendend zurück: Der eingewechselte Alberman zog unwiderstehlich in den Strafraum und fädelte geschickt bei Pezzoni ein. Schiedsrichter Kinhöfer wertete dies als Foulspiel des Kölners und pfiff Elfmeter: Bradley schob den Ball ins rechte Eck, Mondragon war zwar dran, doch der Ball flutschte ins Netz (87.).
So holte sich Gladbach den zweiten Auswärtssieg und kommt dem Unternehmen Klassenerhalt ein Stückchen näher. Köln wartet seit nunmehr sechs Heimspielen auf einen Dreier.
Köln reist am kommenden Samstag nach Cottbus, auf Gladbach wartet schon am Freitag erneut ein West-Duell, wenn Bochum im Borussia-Park gastiert.